Der Skandal um Kweku Adoboli kostete ihm seinen Top-Job in der UBS-Investmentbank. Nach einer mehrjährigen Pause will Yassine Bouhara nun seine eigene Firma aufbauen.

Yassine Bouhara plant gross: Im Juni will er mit einer 30-köpfigen Belegschaft eine Brokerage- und Beratungsgesellschaft starten, die sich auf Kundschaft im französisch-sprachigen Afrika konzentriert. Dies sagte Bouhara der britischen Branchenzeitung «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig).

Einen Namen für seine neue Gesellschaft hat der ehemalige UBS-Spitzenmanager noch nicht, aber er will Büros in Paris, London, Dubai und in Algier eröffnen. Er habe bereits einige Beratungsmandate auf sicher, wie er verlauten liess.

Karriereknick bei der UBS

Bouhara ist Schweizer algerischer Herkunft durchlief bei der Deutschen Bank eine Laufbahn im Aktienhandel und als Emerging-Markets-Spezialist. Nach seinem Wechsel zur UBS im Jahr 2010 erlitt er aber einen scharfen Karriereknick.

Er sollte 2012 CEO Global Emerging Markets werden, aber ein Händler namens Kweku Adoboli machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Bouhara war noch Co-Head Global Equities und damit Adobolis Vorgesetzter gewesen, während dieser an einem Desk in London rund 2,3 Milliarden Franken betrügerisch verzockte.

«Klaps auf den Handrücken»

Als der Skandal im Herbst 2011 aufflog, mussten Bouhara und der andere Co-Leiter, François Gouw, wenig später den Hut nehmen. Beide waren nie offiziell der Mitwisserschaft bezichtigt worden.

Einzig Adoboli sagte im Prozess aus, Bouhara habe von seinen Handelsaktivitäten gewusst und ihm im April 2011 gesagt: «Du kennst Deine Grenzen nicht, bis Du die Grenzen soweit verschoben hast, dass du einen Klaps auf den Handrücken bekommst.»

Sein neues Geschäft will Bouhara mit einer Reihe von Senior-Partnern aufziehen. In weiteren Schritten soll das Geschäft auch auf Asset Management und Private Equity ausgedehnt werden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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