Wer die Banker-Löhne für obszön hält, sollte sich diese Zahl einprägen: 546 Millionen Dollar. Das verdiente Leon Black allein im letzten Jahr. In der Branche gilt dies als gerechtfertigt.

«Wir fahren die Ernte ein», sagte Leon Black (Bild) vergangenes Jahr an einer Konferenz in Los Angeles. Das war im Mai 2013 und zuvor hatte  die Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management Assets für insgesamt 13 Milliarden Dollar verkauft.

Black ist Mitgründer, CEO und Präsident von Apollo Global Management. Und für 2013 zahlte er sich ein Gehalt von 546 Millionen Dollar aus. Das sei der «Jackpot» gewesen, kommentiert das «Wall Street Journal Deutschland». Das Finanzblatt hat zudem errechnet, dass neun Manager der vier grössten Buyout-Fonds der Welt im vergangenen Jahr zusammen 2,6 Milliarden Dollar verdienten.

Mehr als UBS und Credit Suisse

Neben Black haben die anderen acht Manager also je 160 Millionen Dollar kassiert. Das ist mehr als die UBS und die Credit Suisse zusammen ihrem Top-Management bezahlt haben.

Selbst die Löhne der bestbezahlten CEOs der US-Banken Lloyd Blankfein von Goldman Sachs und Jamie Dimon von J.P. Morgan sehen mit 23 und 20 Millionen Dollar neben Blacks Salär eher bescheiden aus.

«Die drei Typen bei Apollo haben mehr Geld bekommen als bei meiner Bank im gesamten Bonus-Topf war», lamentiert ein Manager an der Wall Street.

Mit eigenem Risiko investiert

Warum regen die Banker-Löhne die Öffentlichkeit mehr auf als die von Private-Equity-Managern? Weil letztere eben nur dann gut verdienen, wenn auch ihre Investoren gut verdienen. In einem schlechten Jahr oder bei einem fehlgeschlagenen Börsengang oder Firmenverkauf leiden die Manager mit.

Anders als Banker erhalten die Manager von Buy-out-Firmen oder Private-Equity-Häusern keinen nennenswerten Lohn, sondern Dividenden und Ausschüttungen der Firmen, in denen sie investiert sind. Und sie erhalten einen Teil der erzielten Rendite nach einem Firmenverkauf.

Für 120 Millionen «Der Schrei» gekauft

Wie Carlyle oder Blackstone ist zwar auch Apollo börsenkotiert, doch pflegen diese Private-Equity-Häuser noch immer das Partnersystem, in welchem die Eigner mit eigenem Risiko am Geschäft beteiligt sind.

Blacks Apollo-Gruppe hat den Börsenboom der vergangenen zwei Jahre voll mitgemacht und «geerntet». Das verdiente Geld gibt der 63-Jährige mit vollen Händen wieder aus: Bereits im Jahr 2012 kaufte er für 120 Millionen Dollar Edvard Munchs «Der Schrei». Wenige Monate später stellte er das Kunstwerk dem Museum of Modern Art (Moma) für sechs Monate zur Verfügung.

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