Neue Details im Geldwäschereifall um den Erdölkonzern Petrobras führen in die Schweiz: Gelder sollen auf einem Konto von Lombard Odier gelandet sein.

Die Enthüllungen im Skandal um den staatlichen Erdölskandal Petrobras erinnern an eine Riesenzwiebel: Schicht für Schicht wird abgetragen und bringen fast täglich neue Ungeheuerlichkeiten zu Tage.

Nachdem vergangene Woche Paulo Roberto Costa, ein früherer Topmanager von Petrobras, wegen des Verdachts auf Geldwäscherei verhaftet worden war, wartet das brasilianische Wochenmagazin «Epoca» am Mittwoch mit weiteren Details zum verästelten Netz von Bestechungen und Schwarzgeldzahlungen auf.

Verhandlungen mit Schweizer Rohstoffkonzernen

Epoca PetrobrasEin Arm dieses Netzes reicht gemäss Epoca bis in die Schweiz zu Lombard Odier. Mit Dokumentenausrissen will die Zeitung belegen, dass der Rohstoffhandelskonzern Trafigura Zahlungen an einen brasilianischen Lobbyisten geleistet hat, der dem verhafteten Paulo Roberto Costa nahestand. Costa hatte während seiner Amtszeit als Chef der Downstream-Aktivitäten bei Petrobras dem Lobbyisten Millionenaufträge verschafft – bezahlt aus der Staatskasse.

Costa hatte damals zudem mit Rohstoff- und Ölhändlern über Lieferungen und Verträge verhandelt, unter anderem auch mit dem schweizerisch-niederländischen Handelsriesen Trafigura und mit Glencore.

Bei der Verhaftung Costas fielen der brasilianischen Bundespolizei Papiere in die Hände, welche Bestechungszahlungen von Trafigura an jenen Lobbyisten, der als Strohmann einer grösseren Geldwäschereiorganisation gilt, belegen sollen. Ein entsprechendes Dokument nennt die Summe von 800'000 Dollar sowie Lombard Odier in Genf.

Ausriss

Zudem – so «Epoca» – soll Glencore für denselben Lobbyisten 10'000 Dollar auf ein UBS-Konto in Luxemburg bezahlt haben. Trafigura wollte die brasilianische Meldung gegenüber finews.ch nicht kommentieren. Glencore bezeichnete sie als «komplett falsch».

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