Viele Rohstoff-Experten gingen zunächst davon aus, die neue US-Notenbank-Chefin Janet Yellen würde die Zügel der amerikanischen Geldpolitik straffen. Doch die Zinsen bleiben tief. Darum erwarten technische Analysten weitere Avancen beim Gold. 

Gold legte im ersten Quartal 2014 eine überraschende Performance hin. Erst Ende März und Anfang April kam es dann zu einer zwischenzeitlichen Abschwächung, weil wohl einige Goldinvestoren erste Gewinne mitnahmen.

Mit einem Kurs von 1'290 Dollar pro Unze fiel der Goldpreis in den ersten Apriltagen denn auch unter die zu Jahresbeginn etablierte Marke. Entsprechend begannen manche Beobachter bereits wieder an der Nachhaltigkeit des vorangegangenen Aufwärtstrends zu zweifeln. 

Wieder stabilisiert

Verschiedene Einflüsse, wie die Krim-Krise, schwächere Konjunkturdaten aus China, aber auch die scharf beobachteten ersten Amtshandlungen von US-Notenbank-Chef Janet Yellen, führten in der Folge zu einer gewissen Volatilität im Preis für das gelbe Edelmetall. Das erschwerte die weiteren Prognosen.

Inzwischen hat sich der Markt auch an diese Unwägbarkeiten gewöhnt, so dass sich das Gold wieder deutlich über der Marke von 1'300 Dollar pro Unze stabilisiert hat. Und bereits sind die technischen Analysten auch wieder zu Stelle, wie das deutsche Online-Portal «Goldreporter» berichtet. Sie gehen nun davon aus, dass für einen weiteren Kursanstieg die Marke von 1'315 Dollar nicht mehr unterschritten werden sollte.

Charttechnische Lichtblicke

Weitere wichtige Widerstände sehen sie dann bei 1'330 Dollar sowie insbesondere bei 1'350 Dollar. Ähnliche Muster soll es auch schon im vergangenen Jahr gegeben haben. Allerdings mit «umgekehrten Vorzeichen», als nämlich das Gold an Terrain verlor. Tendenziell dürfte die in manchen Branchen eher ernüchternd gestartete Berichtssaison (Stichwort: 1. Quartal) dem Gold zusätzlich Auftrieb geben.

Aus charttechnischer Sicht hat der Goldpreis an der 90-Tage-Linie wieder nach oben gedreht und zuletzt auch die 200-Tage-Linie zurückerobern können. Marion Schlegel vom Online-Portal «Der Aktionär» geht sogar davon aus, dass der Preis des Edelmetalls erneut in Richtung der März-Höchststände bei knapp 1'400 Dollar gehen könnte. Sicherheit in Form von Gold bleibt offenbar gefragt.