Der frühere französische Wirtschaftsminister und IWF-Chef hat diversifiziert: Er leitet nun einen Hedge Fund und ist Teilhaber eines Mietzinsversicherers in Nyon.

Schweizer Mieter können seit kurzem eine exklusive Dienstleistung in Anspruch nehmen: Ein ehemaliger französischer Wirtschaftsminister und Chef des Internationalen Währungsfonds IWF übernimmt für sie die Mietzinskaution. Die Rede ist von Dominique Strauss-Kahn, kurz DSK.

Er ist Teilhaber der Firstcaution SA, die in der Romandie und in der Deutschschweiz Versicherungsleistungen für Mieter erbringt, wie die Zeitung «Le Temps» (Artikel bezahlpflichtig) am Donnerstag schrieb.

Mit der Tochter leitet er einen Hedge Fund

Seine Beteiligung ist relativ neu und nur ein Teil der neuen Aktivitäten, denen sich DSK widmet, seit der Wirbel um den Vergewaltigungsvorwurf verklungen ist. Denn vor wenigen Monaten startete der frühere hochrangige Funktionär zusammen mit seiner Tochter Vanessa auch einen Hedge-Funds.

Unter einen Hut passen diese Aktivitäten in der Finanzgesellschaft LSK, die ihren Sitz in Luxemburg hat und in einem nicht reglementierten Segment an der Pariser Börse kotiert ist. Bis vergangenen September hiess die Gesellschaft noch Anatevka und wurde von französischen Financier Thierry Leyne geleitet.

Aus Anatevka wurde LSK

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung sicherte sich Strauss-Kahn 18 Prozent der Gesellschaft, die dann in LSK umbenannt wurde: Leyne, Strauss-Kahn & Partners. DSK kümmere sich als Chairman um alle Belange der Gruppe, sagte Leyne gegenüber «Le Temps».

Er sei sowohl strategisch als auch operativ tätig, wobei sich seine Aktivitäten vor allem auf das Hedge-Funds-Geschäft konzentrierten. «DSK Global Investments» heisst der Fonds, der auf Makrotrends setzt und innerhalb eines Jahres 2 Milliarden Euro schwer sein soll.

Wichtigstes Tool: Der Rolodex

Gemeldet ist der Fonds in Luxemburg, doch geführt wird er in Genf. Dort leitet auch DSKs Tochter Vanessa das Research für den Fonds, während der Vater wohl «nur seinen Rolodex durchgehen und ein paar Zentralbanker oder Minister für wichtige Informationen anrufen muss», wie Laurent Chevallier im «Le Temps»-Artikel feixt. Chevallier leitet Eurofin Capital, ebenfalls ein auf Makrotrends fokussierten Hedge Fund.

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