Erstklassiger Service, höchste Krisenresistenz, guter Ruf: Für Nationalbankpräsident Thomas Jordan bestimmen diese Bedingungen die Zukunft des Finanzplatzes. Unsere Frage: Wie steht die Schweiz hier da – gut oder durchschnittlich?

Der Dienstag war ein weiterer entscheidender Tag für den Finanzplatz Schweiz: Nachdem die US-Anklage gegen die Credit Suisse endlich offiziell geworden war, kam wieder mal das Gefühl auf, jetzt sei eine weitere Altlast bereinigt – und nun könne man vielleicht endlich, endlich nach vorne schauen.

Nur Stunden später sprach der Präsident der Nationalbank zum Thema: Thomas Jordan trat am «Swiss International Finance Forum» auf und widmete seine Rede den Zukunftsaussichten für den Bankenplatz Schweiz.

Sind sie intakt? Jordans Ansicht nach müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein, damit sich der Bankenplatz Schweiz seine globale Bedeutung und Ausstrahlung bewahren kann:

  1. Die Qualität der angebotenen Finanzdienstleistungen muss weit überdurchschnittlich gut sein;
  2. die Banken müssen weit überdurchschnittlich krisenresistent sein;
  3. ihre Reputation muss weit überdurchschnittlich hoch sein.

Man beachte das Wörtchen «weit». Hinzu kamen weitere Aspekte im Umfeld, etwa eine nachvollziehbare Regulierung und politische Stabilität.

Die interessante Frage wäre also: Erfüllen die Schweizer Banken die Bedingungen, welche Jordan stellt?

Offiziell ja, inoffiziell vielleicht

Fragt man Vertreter der Branche offiziell, so lautet die Antwort dreimal Ja. Fragt man Banker im privaten Kreis, so werden sie fast durchwegs vorsichtiger: Sie wissen, dass andere Länder ebenfalls beste Finanzdienstleistungen zustande bringen. Oder sie wissen, dass die Reputation der Finanzmarke Schweiz gelitten hat.

Wie ist also die Lage? Dazu jetzt unser Poll zu Jordans Kriterien. Denn das Publikum von finews.ch – fast durchwegs Fachleute aus der Finanzbranche – hat Durchblick und Einblick und kann in der anonymen Form der Umfrage eine zuverlässige Einschätzung geben.

Was denken Sie?
{mijopolls 133} 

{mijopolls 134} 

{mijopolls 135}

Thomas Jordan mass sich in seiner Rede übrigens kein Urteil an. Er befand einfach, dass die Politik einen Schwerpunkt auf Massnahmen legen sollte, welche die Krisenresistenz sowie die Reputation der Schweiz und des Bankenplatzes nachhaltig stärken. Dies werde dann erreicht, wenn das «Too Big To Fail»-Problem entschärft, die Stabilität der Schweiz insgesamt gewahrt, die Privatsphäre von steuerehrlichen Bankkunden garantiert sowie der globale Marktzugang für die Banken gesichert seien.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.31%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.43%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
pixel