Das selbsternannte Aushängeschild des Swiss Banking lässt etwa 140 Gläubiger zurück.

Wie der provisorische Verwalter Georg Zondler in einem Schreiben an die Gläubiger mitteilt, wurden bis Ende Mai Forderungen von über 50 Millionen Franken gegen die Helvetia Wealth AG vorgebracht. Dabei stammten 20 Millionen Franken von Obligationären und fast 28 Millionen von anderen Investoren und Aktionären. Weitere Forderungen könnten noch eingereicht werden.

Die 2005 von den ehemaligen Deutsche-Bank-Angestellten Ottmar Ruoff und Kamil Stender gegründete Helvetia Wealth war offiziell in der Vermögensverwaltung, der Finanzplanung und in der Erbringung von Family-Office-Dienstleistungen tätig. Sie propagierte bald eine grossartige Expansionsstrategie und errichtete Niederlassungen in Deutschland, Irland, England und Liechtenstein. Anfang 2010 sagte CEO Stender gegenüber «Dow Jones», das Unternehmen verwalte 1,1 Milliarden Franken an Kundengeldern.

Obergericht stoppte Konkursverfahren

In den Monaten danach übernahm Helvetia Wealth mehrere Unternehmen in Grossbritannien und Irland; im britischen Fachportal «Wealth Briefing» sprach Stender im Herbst jenes Jahres von einer «aggressive acquisition strategy». Die schottische Tochter Dunedin Independent, 2009 von Helvetia Wealth übernommen, musste schon im Mai 2012 in Liquidation geschickt werden; vor der Übernahme hatte Dunedin als viertgrösster unabhängiger Vermögensverwalter in Schottland gegolten.

Über Helvetia Wealth war im Dezember 2013 der Konkurs eröffnet worden; das Obergericht des Kantons Zürich hob diesen Entscheid aber wieder auf. Jetzt befindet sich das Unternehmen bis Mitte Oktober in einem gestundeten Zustand. 

Welche Aktiven dem 50-Millionen-Betrag gegenüberstehen, ist unklar. Die Tochtergesellschaften in Irland und Schottland könnten noch etwas abwerfen, mutmasst Sachwalter Zondler. Um die Kosten zu reduzieren, seien die Büroräumlichkeiten an der Rämistrasse – direkt am Zürcher Bellevue – jüngst aufgegeben worden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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