Im Zentrum des Zusammenbruchs der Bank Espírito Santo steht das Lausanner Finanzunternehmen Eurofin. Dass dort mehr versprochen wird als gehalten, verrät bereits die Website.

Die unglückliche Saga der Bank Espírito Santo ist eng mit der Eurofin Capital aus Lausanne verknüpft. Der unabhängige Asset Manager und Berater soll für portugiesische Bank fatale Finanzprodukte konstruiert sowie Gelder innerhalb der Bankengruppe hin- und her verschoben haben.

Was Eurofin Capital sonst so macht, steht unter anderem auf der Unternehmenswebsite. Das «Wall Street Journal» hat dabei einige Ungereimtheiten und Behauptungen entdeckt, die einer genaueren Prüfung nicht stand gehalten haben.

  • So hiess es, der Eurofin Accurate Fixed Income Index sei für den Investor Choice European Hedge Fund Award 2013 in der Kategorie «Emerging Equity Fund» nominiert gewesen. Seltsam genug, dass ein Bond-Index einen Aktien-Preis gewinnen kann. Auf Nachfrage des «Wall Street Journals» habe der Award-Organisator gesagt, keine Firma namens Eurofin Capital habe jemals eine Teilnahme an den Awards eingereicht. Inzwischen ist der Eintrag etwas angepasst worden.
  • Auf der Eurofin-Website sind zudem acht weitere Awards aufgeführt, welche derselbe Fond gewonnen haben soll, zum Beispiel von Standard & Poor's oder von Lipper. Hier fragte das «Wall Street Journal» direkt bei Eurofin nach. Die Erklärung: Nicht der Eurofin-Fond habe die Awards gewonnen, sondern Manager, die zuvor andere Fonds geleitet hätten und jetzt für Eurofin tätig seien.
  • Im Segment «Corporate Advisory Work» wird angegeben, die Verantwortlichen hätten Sportbereich reiche Erfahrung in Corporate Finance. Es werden neun englische Fussball-Profi-Clubs als Referenz aufgelistet, darunter auch den englischen Meister Manchester City.
  • In einem der Clubs konnte man sich an einen Berater erinnern, der ein Mandat des früheren Club-Besitzers gehabt hatte, damals aber noch nicht für Eurofin tätig gewesen war. Drei weitere Clubs gaben an, nie mit Eurofin zu tun gehabt zu haben. Von den anderen Clubs blieben die Antworten ausstehend.

Eurofin hat inzwischen ein Email-Statement versandt, in dem die Gruppe dementiert, enge Beziehungen mit der Bank Espírito Santo gepflegt zu haben. Sie habe lediglich Dienstleistungen erbracht.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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