Zunächst war davon die Rede, der Vermögensverwalter Flossbach von Storch, mit Büro in Zürich, führe Verkaufsverhandlungen. Nun dementiert das Kölner Unternehmen dies. Was ist nun Sache?

Das deutsche «Manager Magazin» meldete am Donnerstagabend, der renommierte deutsche Vermögensverwalter Flossbach von Storch führe bereits Gespräche für einen Verkauf des Unternehmens.

Dabei zitierte die Publikation den einen Firmengründer, Bert Flossbach (Bild), der gesagt haben soll: «Wir wollen das Nachfolgethema aktiv gestalten und uns nicht von ihm in die Enge treiben lassen.» Erste Gespräche mit Interessenten gebe es bereits.

Pimco als Vorbild

Und Flossbach weiter: «Bedingung ist in jedem Fall, dass wir weiter unternehmerisch incentiviert sind, und dass unsere Kunden und Mitarbeiter von einer etwaigen Partnerschaft profitieren.» Als Vorbild für eine solche Transaktion gelte dem weiteren Vernehmen nach die Übernahme des US-Asset-Managers Pimco durch den Münchner Allianz-Konzern.

Am Freitag nun dementierte Flossbach von Storch jegliche Verkaufsverhandlungen. Auch gegenüber finews.ch erklärte eine Sprecherin, von einem Verkauf könne nicht die Rede sein, und es würden auch keine Gespräche geführt. Was zutreffe sei, dass die Unternehmensleiter langfristig prüfen würden, das Partnermodell noch breiter aufzustellen.

Steuerberater und Anwälte konsultiert

Aktuell halten die beiden Gründer noch jeweils 42 Prozent am Unternehmen. Die übrigen 16 Prozent liegen hauptsächlich bei weiteren Führungskräften.

Zu diesem Zweck habe man sich mit Steuerberatern und Rechtsanwälten zusammengesetzt, mehr nicht, sagte die Sprecherin weiter. Beim «Manager Magazin» besteht man indessen darauf, dass die Zitate von Bert Flossbach im erwähnten Kontext autorisiert worden sein.

Auch in der Schweiz erfolgreich

Es würde indessen etwas überraschen, wenn die beiden Firmengründer ihr 1998 gestartetes und überaus erfolgreiches Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt verkauften. Flossbach von Storch verwaltet mit insgesamt 106 Beschäftigten derzeit ein Vermögen von rund 15 Milliarden Euro.

Das Unternehmen ist seit 2006 auch in Zürich vertreten und schreibt gemäss eigenen Angaben seit dem ersten vollen Geschäftsjahr 2007 schwarze Zahlen, wie Kurt von Storch in einem Interview gegenüber finews.ch erklärte. Zielkundschaft hierzulande ist das gehobene Privatkundengeschäft, primär deutsche Mittelständler mit Wohnsitz Deutschland, die einen Teil ihres Vermögens geographisch diversifizieren wollen, und es darum in die Schweiz bringen und vor Ort betreut werden wollen.

Nur weisses Geld

«Das hat überhaupt nichts mit Steuerhinterziehung zu tun. Wir verwalten nur «weisses Geld», sagte von Storch gegenüber finews.ch weiter. Zudem betreut das Unternehmen hierzulande auch Deutsche, die in der Schweiz wohnen – bei diesem Kundenpotenzial existiert offenbar noch ein enormes Wachstumspotenzial.

Gemäss letzten Angaben beschäftigt Flossbach von Storch hierzulande rund 10 Mitarbeiter und verwaltet etwa eine Milliarde Franken.

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