Der Eindruck, dass es nur die Schweizer Banken sind, die in den USA einen Steuerstreit austragen, täuscht. Das behauptet die US-Botschafterin in der Schweiz.

Es sind überraschende Feststellungen, welche die derzeit in der Schweiz tätige US-Botschafterin Suzan G. LeVine (Bild) in einem neuen Interview zu Protokoll gibt.

So sagt sie: «Wir müssen akzeptieren, dass das Bankgeheimnis weltweit keine «Value Proposition» mehr darstellt. Und wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei nicht um eine Angelegenheit zwischen den USA und der Schweiz handelt, sondern dass es um amerikanische Steuerhinterzieher geht.»

Schweizer-Banken-Bussen machen 3 Prozent aus

Und dann rechnet LeVine vor: «127 Milliarden Dollar in Form von Strafzahlungen konnte das Department of Justice (DoJ) bisher bei Banken weltweit geltend machen, mehrheitlich übrigens bei amerikanischen Banken. Von Schweizer Banken stammen lediglich 3 Prozent dieses Betrags.» Dies sagt die US-Botschafterin in der neusten Ausgabe der Online-Kundenzeitschrift «KPMG News».

Ein klare Antwort auf die Frage, bis wann eine Lösung im Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA erreicht sein werde, bleibt LeVine den Leserinnen und Lesern allerdings schuldig. Sie sagt lediglich eher diplomatisch: «Die Schweiz ist ein Land, das grossen Wert auf Qualität und Präzision legt. Daher hoffe ich, dass die Menschen verstehen werden, dass uns Qualität wichtiger ist als Schnelligkeit. Ich weiss jedoch, dass das Department of Justice und die Banken alles unternehmen, um möglichst schnell fertig zu werden.»

Fundamentale Gemeinsamkeiten

Das wachsende Problembewusstsein der Menschen, die sähen, dass Bewegung in die Angelegenheit gekommen sei, mache sie sehr zuversichtlich, dass die Situation sich verbessere und man das ganze Thema bald hinter sich werde lassen können.

Auf Ihre eigentliche Aufgabe in der Schweiz angesprochen, sagt Suzan G. LeVine: «Es ist die Aufgabe der Diplomatie, die Beziehungen zwischen Ländern zu vertiefen. Ausgangspunkt der Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz sind fundamentalen Gemeinsamkeiten – die beiden Länder können gar als Schwesterrepubliken bezeichnet werden.»

Prioritäten der US-Regierung

Die Schweizer Verfassung von 1848 orientiere sich eng an ihrem amerikanischen Gegenstück. Beide Länder würden zudem dem Rechtsstaat, den Rechten der Minderheiten und der individuellen Meinungsäusserung grosse Achtung entgegen bringen, so die US-Botschafterin weiter.

«Ich glaube, heute ist es mehr denn je entscheidend für unsere beiden Nationen, partnerschaftlich sicherzustellen, dass nicht nur wir diese Werte teilen, sondern die ganze Welt. Meine Aufgabe hier in der Schweiz besteht darin, diese Interessen zu schützen und auszubauen und die Werte und Prioritäten der US-Regierung zu repräsentieren», sagt LeVine.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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