Der Ex-Goldman-Banker will die Schweizer Börse noch zugänglicher machen. Um neue Kunden anzulocken, plant er eine noch schnellere Plattform.

Erst vor drei Monaten ist Christian Katz als CEO zur SIX Group gestossen. Zuvor arbeitete er als Leiter des Aktienhandels bei Goldman Sachs. Seither treibt er die Schweizer Börse zielstrebig voran und macht der Konkurrenz das Leben schwer.

Erst kürzlich konnte die SIX-Tochter x-clear ihrer englischen Konkurrenz Clearnet zwei Grosskunden, nämlich die UBS und die Deutsche Bank, abluchsen.

Hedge Funds im Visier

Bei ihrem neusten Coup plant SIX Group nun die Umstellung ihrer Kapitalanforderungen. Dies soll zu höheren Handels-Volumina führen. Die grossen Profiteure davon wären Hedge-Funds und Finanzboutiquen. Diese gehören nämlich zu denn grössten High-Frequency-Tradern.

Gemäss «WealthBulletin» machen diese Firmen drei Viertel aller Trades im US-Aktienmarkt aus. In Europa sind es derzeit rund die Hälfte. Dies kommt daher, dass die Firmen bereits kleinste Preisdifferenzen ausnutzen wollen. Und genau diesen Umstand will SIX nun ausnutzen. «Wir haben bereits High-Frequency-Trader als Kunden und wollen noch mehr Firmen anziehen, deren Geschäftsmodell sich rund um Geschwindigkeit und Technologie dreht», sagt Christian Katz.

Tiefere Kapitalanforderungen

Bereits Anfang Jahr hat SIX Group eine neue Trading-Plattform aufgezogen, die angeblich hundert Mal schneller ist, als die zuvor benutzte. Für High-Frequency-Trader soll die Plattform also besonders attraktiv sein. Kombiniert mit tieferen Kapitalanforderungen würde sich SIX für eine Vielzahl von neuen Kunden öffnen.

Mit dieser Änderung reagiert SIX auch auf den höheren Konkurrenzkampf zwischen den internationalen Handels-Plattformen. Junge Unternehmen wie Chi-X Europe und Turquoise haben den grossen Playern mit tiefen Gebühren das Leben schwer gemacht. Letztere steht nun zum Verkauf und wäre wohl auch ein attraktiver Fang für die SIX Group.

 

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