Der Frontsänger der Kultband U2 gibt sich gerne als Wohltäter. Doch daneben verdient er als geschickter Investor Unsummen. Wie passt das zusammen?

Geldof 160Das ist Bono, wie ihn jeder kennt. Mit dem Rockmusiker Bob Geldof (Bild links) nimmt der berühmte Pop-Sänger gerade den Song «Do They Know It's Christmas?» auf. Für die Ebola-Opfer in Afrika. Und sein neuestes Album mit der Kultband U2 machte er rund 1 Milliarde iTunes-Nutzern zum Geschenk.

Bono, so die Botschaft der selbst ernannten «Stimme der Ärmsten» (Bild oben), ist ein Wohltäter mit einem grossen Herz für das Leiden in der Welt. Oder doch nicht?

Knallharter Geschäftsmann

Der deutsche TV-Sender «ARD» jedenfalls ist ganz anderer Meinung. «Neben seinem Gutmenschentum ist der 54-jährige Ire ein knallharter Geschäftsmann, der vor allem an sich selbst denkt», ätzt der Sender. Jüngstes Beispiel dafür sei just die iTunes-Geschenkaktion. Verschenkt hätten die irischen Rocker nämlich gar nichts – sondern sich das Album von Apple für geschätzte 100 Millionen Dollar abkaufen lassen.

Ebenfalls verweist «ARD» darauf, dass Bono selber längst zum Milliardär aufgestiegen sei – dank der jüngsten Erfolge seiner Beteiligungsgesellschaft Elevation Partners. Dabei handelt es sich um einen auf Medien, Unterhaltung und Technologie spezialisierten Investment-Fonds, der eigenen Angaben zufolge 1,9 Milliarden Dollar schwer sein soll.

Coups mit Facebook und Yelp

Ein erster Coup gelang Bono mit Elevation im Jahr 2009. Damals kaufte der Fonds für 90 Millionen Dollar Facebook-Aktien gekauft, was ein Anteil von 2,3 Prozent entsprach. Der Börsengang der Social-Media-Plattform haben ihn dann auf einen Schlag zum Milliardär gemacht, berichtet der Sender: Facebook war zu 38 Dollar je Anteilsschein an die Börse gekommen und hat seinen Wert seitdem fast verdoppelt.

Bono, so «ARD», habe mit seiner Beteiligung an Facebook mehr Geld verdient als mit seiner kompletten Laufbahn als Sänger.

Glück hatte Bono auch mit einer im Jahr 2010 für 100 Millionen Dollar erworbenen Beteiligung an der Bewertungsplattform Yelps. Die Aktie ist heute doppelt soviel Wert wie der Ausgabepreis.

Abschreiber «Forbes»

Als «Totalverlust» erwiesen habe sich hingegen der Kauf von 40 Prozent der Anteile an Forbes, so der Bericht. Der amerikanische Verlag gibt das gleichnamige Magazin heraus, das auch als «Bibel des Kapitalismus» gilt. Elevation habe wegen der Strukturkrise der Printmedien die Beteiligung gänzlich abschreiben müssen.

Spekulieren, knallhart kalkulieren, abschreiben: Solches Gebaren passe schlecht zum selbsternannten Gutmenschen, finden Bono-Kritiker.

BillGates 160Der ARD-Bericht hälft seinerseits fest, dass «tatsächlich nicht bekannt sei», ob der U2-Frontmann irgendwelche Summen seines Vermögens für Spenden eingesetzt habe. Dies stehe im Gegensatz zu Microsoft-Gründer Bill Gates (Bild links), der sein Vermögen einsetze, um etwa der Malaria zu begegnen.

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