Jeremy Grantham, Gründer des US-Vermögensverwalters GMO, hat die Finanzkrise kommen sehen. Nun sieht er wieder schwarz. Warum?

Grantham heisst mit Vornamen nach dem biblischen Propheten Jeremiah – Jeremy. Und wie dieser neigt er zu Jeremiaden. Der Gründer des im amerikanischen Boston beheimateten Vermögensverwalters GMO warnte in seiner langen Karriere immer wieder vor Blasen an den Finanzmärkten. Und behielt, wie sich im Nachhinein zeigte, nur zu oft recht.

Negative Indikatoren

So warnte Grantham rechtzeitig vor der Dotcom-Blase wie auch vor der Finanzkrise. Banker wie Anleger sind deshalb gut beraten, der vierteljährlichen «Bubble Watch» aus der Feder Granthams Beachtung zu schenken.

In der jüngsten Ausgabe des Investorenbriefs malt der gebürtige Brite – wieder einmal – schwarz. Das berichtet auch das Finanzportal «Citywire». Grantham warnt vor zahlreichen negativen Indikatoren: etwa die hohen Bewertungen der Aktien, die Ebola-Seuche sowie das Ende der ultra-expansiven Geldpolitik in den USA.

Wann die Korrektur kommt

Obschon er selber nervös sei, so der Profi-Investor, rechne er damit, dass der amerikanische Leitindex S&P 500 von derzeit 2'050 auf 2'250 Punkte noch ansteigen werde. Doch dann ginge es «ernsthaft» abwärts. «Ich hoffe aber, dass der Markt noch tief in den Blasen-Bereich vordringt, bis es soweit ist», sagt der Anlageexperte.

Hoffentlich habe (sein Unternehmen) GMO bis dann seine Aktienpositionen auf 20 Prozent oder weniger abgebaut, schliesst Grantham. Und gibt damit zu, dass auch er trotz jahrzehntelanger Erfahrung und ausgeklügelter Datenauswertung nicht in die Zukunft sehen kann.

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