Die Deutsche Bank kehrt dem physischen Handel mit Gold, Silber und anderen Edelmetallen ab sofort den Rücken. Es lohnt sich offenbar nicht mehr.

Statt schwere Barren will die Investmentbanksparte der Deutschen Bank nur noch virtuelle Zettel handeln. Ein Sprecher sagte gegenüber «Bloomberg», dass die Bank das physische Geschäft mit Gold, Silber, Platin und Palladium ab sofort komplett einstellen will.

Das Geschäft mit Finanzinstrumenten gehe aber weiter. Man will also Gold, Silber und Co. weiterhin in Form von Derivaten handeln. Zudem werde in anderen Bereichen der Bank, etwa in der Vermögensverwaltung, physisches Edelmetall angeboten.

Vom Umbau sollen nur wenige Arbeitsplätze betroffen sein. Die Rede ist von fünf Vollzeitstellen.

Hohe Kosten

Die Deutsche Bank hatte bereits Ende 2013 angekündigt, den Handel mit Rohstoffen zurückzufahren. Der aktuelle Rückzug aus dem Geschäft sei jetzt Teil einer Überarbeitung ihrer Wertpapierabteilung. Die Massnahme solle helfen, die Profitabilität zu erhöhen und die Bilanz zu bereinigen, indem man Vermögenswerte abbaue.

Doch nicht zuletzt wirft der Bereich auch zunehmend schwächere Renditen ab und ist mit hohen Kosten etwa für die Lagerung verbunden. Hinzu kommt eine Verschärfung der Regulierungsauflagen.

Weitere Banken folgen

Die Deutsche Bank hatte sich bereits aus dem Londoner Fixing zurückgezogen, das die Gold- und Silberpreise bislang festlegte. Auch die Deutsche Bank geriet – wie andere europäische Grossbanken –  in Verdacht, Edelmetallkurse zu manipulieren.

Weitere Banken dürften dem eingeschlagenen Weg der Deutschen Bank folgen. Grosse Institute wie J.P. Morgan Chase haben ihren Rückzug aus diesem Geschäft bereits angekündigt.