Der Verwaltungsrat der Chemie-Firma will die Macht der Gründerfamilie beschneiden. Dabei zählt er auf einige grosse Investoren. Doch auch die französische Kaufinteressentin Saint-Gobain schaltet sich nun ein.

Der Machtkampf um Sika spitzt sich nochmals zu. Wie der Verwaltungsrat des Schweizer Chemie-Konzerns heute Montag mitteilte, wirft er der Gründerfamilie Burkard und dem französischen Unternehmen Saint-Gobain Gruppenbildung vor.

Deswegen seien deren Stimmerechte an Sika auf nurmehr 5 Prozent zu beschränken.

Damit stehen die Chancen nochmals schlechter für den geplanten Verkauf des Burkard-Anteils an Sika an Saint-Gobain. Denn der Sika-Verwaltungsrat, zu dem auch der Julius-Bär-Präsident Daniel Sauter zählt, weiss nach eigenen Angaben 35 des Kapitals an Sika hinter sich. Das ist mehr als das Doppelte des Anteils der Burkard-Familienholding, die 16,1 des Sika-Kapitals hält.

Fondshäuser wehren sich

Diese 35 Prozent schliessen prominente Investoren mit ein, wie auch finews.ch berichtete: So Cascade Investment L.L.C. und die Bill & Melinda Gates Stiftung – beides Anlage-Vehikel des Microsoft-Gründers Bill Gates –, sowie die auch in der Schweiz aktiven Fondshäuser Fidelity Worldwide und Threadneedle. Erst letzte Woche verlangten diese Aktionäre eine Sonderprüfung bei Sika mit dem Verdacht, Saint-Gobain seien Insider-Informationen zugespielt worden.

Gewännen die Investoren dank einer Stimmrechtsbeschränkung der Familie Burkard noch mehr Gewicht, würden sie den Verkauf zu verhindern wissen.

Eigene Absetzung verhindern

Doch so weit ist es noch nicht. Nach gültigen Statuten hält die Gründerfamilie mit 52 Prozent klar die Mehrheit der Stimmrechte an Sika.

Derweil wollen die Sika-Verwaltungsräte auch die für das 1. Quartal 2015 beantragte ausserordentliche Generalversammlung stoppen. Und das wohl nicht zuletzt in eigener Sache: Für die GV beantragte die Familie Burkard, die Verwaltungsräte Paul Hälg, Monika Ribar und eben Bär-Präsident Sauter abwählen zu lassen.

Saint-Gobain schlägt zurück

Das Vorpreschen der Verwaltungsräte bringt nun auch bei Kaufinteressentin Saint-Gobain das Fass zum Überlaufen. Wie das Unternehmen am Montag in einer gesonderten Meldung schreibt, verstosse der Sika-VR damit gegen «die Bestimmungen des Gesellschaftsrechts und die Grundsätze für eine gute Unternehmensführung in der Schweiz».

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