Der Bankrott von Lehman Brothers jährt sich erstmals. Bereits zeichnet ein erster Spielfilm das Ereignis nach. Klar ist aber auch: Richard Fuld schweigt weiter.

 

Der Herr links ist Richard Fuld, der Herr rechts ist Hank Paulson. Oder genauer: Es sind Schauspieler, welche den Ex-Chef von Lehman Brothers und den Ex-Finanzminister im ersten Spielfilm zum Thema darstellen. Der Film heisst «The Last Days of Lehman Brothers», wurde von der BBC produziert und am Mittwoch abend auf BBC 2 erstmals ausgestrahlt.

Das einstündige Dokudrama konzentriert sich auf den Zeitraum zwischen dem 12. und dem 15. September 2008. Erzählt werden die Ereignisse aus der Perspektive eines jungen Bankers aus Tennessee, der für Richard Fuld den Handlanger spielen muss. «Wenn du mit 100 Leuten redest, sagen dir 102, dass sie Banker hassen» – so beschreibt der Held einmal die Stimmung an der Wall Street.

Bei Richard Fuld in Idaho

«Bloomberg» schildert den Film als weitgehend plausibel und packend und findet, dass die Schauspieler den realen Personen sehr nahe kommen.

Derweil schaffte es eine «Reuters»-Reporterin, den gescheiterten Lehman-Brothers-Konzernchef in Idaho aufzutreiben: Sie begegnete Richard Fuld vor dessen offenbar sehr idyllischem Landhaus in Ketchum, und dieser begrüsste sie mit den Worten: «Sie haben keine Waffe dabei. Das ist gut.» (Danach umarmte Fuld die Journalistin, was ihr wiederum selber ein Interview des «New York Magazine» eintrug, Thema: «Wie ist es, von Richard Fuld umarmt zu werden?»)

Auskunft geben wollte Fuld vor seinem Haus in Ketchum jedoch nicht – dies zum einen wegen der laufenden Prozesse, zum anderen, weil er offenbar das Gefühl hat, die Welt sei noch nicht bereit für seine Sicht. «Die Fakten liegen da, aber niemand will es hören. Vor allem nicht von mir.» Er sei darauf eingestellt, dass ihm nun wieder alle wegen des Jahrestags die Türen einrennen, sagte Fuld weiter. «Ich kann damit umgehen.»

Zu seinen beruflichen Perspektiven wollte sich Fuld ebenfalls nicht äussern. Seit Mai ist allerdings bekannt, dass er ein Mandat von Matrix Advisors hat, einer Hedge-Fund-Firma in New York.

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