In menschlichen Fäkalien ist die Goldkonzentration höher als in mancher Goldmine. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie. Ein neues lukratives Geschäft also?

Kläranlagen sind erstaunlich reich an Gold, Silber und anderen wertvollen Metallen. Wie reich genau, haben Forscher für Grossbritannien berechnet. Dies berichtete die britische Zeitung «Telegraph».

Wenn man die gesamten Exkremente der britischen Bevölkerung nach Gold, Silber oder Platinum durchsuchen würde, stiesse man auf Metall im Wert von umgerechnet rund 730 Millionen Franken, so das Ergebnis. Somit spült jeder Brite theoretisch pro Jahr Edelmetall für umgerechnet 11.50 Franken das Klo hinunter.

Mehr Gold als in Minen

Interessant ist zudem: Die Fäkalien enthalten mehr Gold als in mancher Goldmine. Denn die Edelmetall-Konzentration in britischen Fäkalien sei vergleichbar mit der, die man in kommerziellen Minen vorfinde, so die Geologen des U.S. Geological Survey (USGS).

Aber warum? Edelmetallspuren befinden sich überall: in Kosmetik, Shampoos, Kleidung und sogar im Essen. Hinzu komme Abrieb von edlem Besteck oder aus medizinischen Produkten. Mehr noch: Auch Schmuck wandere ab und an versehentlich in die Abwassserkanäle.

Klärwerke als Goldminen?

Dass der Schlamm von Kläranlagen erstaunlich reich an Gold und Co. ist, wissen auch die Japaner. In Nagano extrahieren die Betreiber einer Kläranlage fast zwei Kilo Gold aus jeder Tonne verbrannten Klärschlamms, wie ein anderer Bericht der Zeitung «Telegraph» zeigte. Auch hier: Das ist ein Vielfaches dessen, was man in kommerziellen Goldminen pro Tonne gewinnen kann.

Lohnt sich jetzt eine kommerzielle Wiedergewinnung? Darüber sind sich die Forscher derzeit noch uneinig. Doch klar ist: im Klärschlamm einer jeden Grossstadt liegt quasi bares Geld.