UBS, Credit Suisse und dreizehn weitere Banken wollen den Derivatemarkt besser kontrollieren und für Transparenz sorgen – und zwar so rasch wie möglich.

Der Fall scheint zumindest eines zu zeigen: Die Banken sind, allen gegenteiligen Verdächtigungen zum Trotz, zu freiwilliger Regulierung bereit – zumindest wenn der Druck hoch genug ist. Fünfzehn der grössten Finanzinstitute in Europa und den USA haben sich zusammengeschlossen, um den OTC-Derivatehandel künftig zentral abzuwickeln. 

In einem gemeinsamen Brief an die Aufsichtsbehörden in Washington und Europa – darunter auch an die Schweizer Nationalbank – versprechen die Banken, ab Oktober mehr CDS (Kreditausfallversicherungen) und ab Dezember mehr Zinsderivate (die das weitaus grösste Segment bilden) durch zentrale Clearingstellen abzuwickeln.

Über neun Zehntel des Marktes

Am Ende soll 95 Prozent des Derivatehandels zentral ablaufen. Zudem wollen die Grossbanken künftig einmal pro Monat über die offenen Positionen und die Transaktionen informieren.

Unterzeichnet wurde die Absichtserklärung auch von der UBS und von Credit Suisse. Zu dieser «G-15» (wie sich die Gruppe selbst nennt) gehören ferner Barclays, Deutsche Bank, Morgan Stanley, JP Morgan, Citigroup, Goldman Sachs, Bank of America, Wells Fargo. Sie kontrollieren über 90 Prozent des Derivatemarkts.

Obama meets Hildebrand

Spürbar wird hier, dass die Banken einem gesetzlichen Erstschlag vorbeugen wollen. Fast zeitgleich – nämlich vorgestern – legte die Regierung Obama einen Gesetzesentwurf vor, mit dem der Derivate-Bereich reguliert werden soll. Gefordert wird eine stärkere Offenlegung von Informationen zur Preisfestsetzung und zu den Positionen. Auch müssten nach dem Entwurf standardisierte Derivate abgerechnet und an Börsen gehandelt werden. Und schliesslich soll der Markt und alle seine Beteiligten der amerikanischen Finanzaufsicht unterstellt werden.

Und auch in der Schweiz kam das Thema soeben auf: Hier forderte Philipp Hildebrand ebenfalls eine verschärfte Regulierung im OTC-Derivatebereich: In einer Rede in Zermatt bemerkte der SNB-Vize, dieser Markt sei in den letzten Jahren rasant gewachsen, ohne dass eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut worden sei. Und es sei den Marktteilnehmern in der Vergangenheit «nicht immer gelungen», genügend rasch und aus eigenem Antrieb eine angemessene Marktinfrastruktur bereitzustellen.

Hildebrand forderte daher, dass Regulatoren in offensichtlichen Fällen von Marktversagen künftig schneller und dezidierter als bisher intervenieren und die Marktteilnehmer verpflichten, zügig zweckmässige Lösungen zu entwickeln.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.24%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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