Sie ist knallhart und will die Welt verbessern. Aber sie ist auch exzentrisch und scheut sich nicht, halbnackt zu posieren und schlüpfrige Dinge von ihren Mitarbeitern zu verlangen. Nun steht die Selfmade-Milliardärin am Pranger der Börsenaufsicht.

Die Rede ist von Lynn Tilton (Bild). Die 55-jährige Amerikanerin gründete vor 15 Jahren Patriarch Partners – eine Private-Equity-Firma, die es auf klamme Firmen abgesehen hat.

Die Restrukturierung notleidender Unternehmen bescherte der Managerin zunächst unsäglichen Reichtum. Tilton gilt als die reichste Selfmade-Milliardärin der Wall Street. Heute herrscht sie über insgesamt 74 Firmen mit einem Totalwert von acht Milliarden Dollar.

Zu viel abkassiert?

Die an eine gealterte Barbie erinnernde Tilton sieht sich selber als eine Art Turnaround-Queen. Ihre Mission: US-Arbeitsplätze sichern. Seit der Gründung ihres Unternehmens restrukturierte sie laut eigenen Angaben mehr als 240 in Schieflage geratene Firmen und rettete so insgesamt 675'000 Jobs.

Doch nun steckt die Diva in Schwierigkeiten. Die US-Börsenaufsicht (SEC) beschuldigt Tilton, sie hätte von ihren Investoren fast 200 Millionen Dollar zu viel an Gebühren kassiert, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete.

Kämpferisch für die Wahrheit

Im Interview mit dem US-Sender «CNBC» (Video unten) weist Tilton diese Vorwürfe energisch zurück und bezeichnet sie als haltlos. Zugleich gibt sie sich kämpferisch. «Ich habe schon viele David-gegen-Goliath-Kämpfe ausgefochten», sagt sie. Dabei sei sie noch nie verurteilt worden – weil sie stets für die Wahrheit kämpfe.

Furie und Domina

Doch so edel ihre Mission auch klingen mag, persönlich gilt Tilton eher als Furie. Laut einem Bericht im US-Magazin «Forbes» beschrieben sie ehemalige Mitarbeiter als eine «wütende und schreiende Wahnsinnige». Doch es kommt noch dicker.

Laut dem Finanzportal «Dealbreaker» stellte sie ihre männlichen Mitarbeiter während einer Party zu ihrem 50. Geburtstag vor die Wahl: Entweder sie schlürften einen mit Alkohol getränkten Wackelpudding von ihrem Bauch oder würden Schlagrahm von ihren Brüsten essen.

Woraufhin die Mitarbeiter in die Toilette flüchteten. Das Witzige daran: Die Schlagrahm-Orgie war als Teambuilding-Massnahme gedacht.

Fotos für Topkunden

Ihr Selbstverständnis als Domina reicht noch weiter zurück: Im Jahr 1988 verschickte Tilton eine Grusskarte (Bild links unten) an ihre zehn besten Kunden. Darauf posierte die Managerin als «Dominatrix Santa» mit Peitsche.

lynn tilton christmas cards 500

Und als Weihnachtsgruss bekamen die Kunden ein Foto, auf dem sie sich im knappen Dessous mit Santa-Claus-Mütze ablichten liess (Bild rechts). Sie tat dies, weil sich angeblich die Männer jeden Tag bei ihr erkundigten, was für ein Kleid sie trage, und welche Farbe ihre Unterwäsche habe. Das zumindest berichtet «Dealbreaker». 

 

 

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