Die Schweizer Aktienkurse werden weiter steigen, und der Euro wird zum Franken auf dem aktuellen Stand verharren. Das glaubt eine Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz.

Der Aquila Vermögensverwalter Index (AVI) wird alle drei Monate von der Schweizer Aquila-Gruppe in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst die Beurteilung verschiedener ökonomischer Komponenten durch unabhängige Vermögensverwalter in der ganzen Schweiz zusammen.

Die Angaben stammen aus einer Online-Umfrage, an der sich insgesamt 166 unabhängige Vermögensverwalter beteiligt haben.

Hier geht es zur Gesamtübersicht.

Goldpreis mit neuen Avancen

Da die Umfrage mehrheitlich nach dem Ende der Euro-Untergrenze am 15. Januar 2015 stattfand, ist nun auch die veränderte Ausgangslage in den Ergebnissen berücksichtigt. So rechnen 51 Prozent der befragten Vermögensverwalter im Verlauf der nächsten drei Monate mit einem Euro/Franken-Kurs von 1.04 und gleichzeitig mit der Parität beim Währungspaar Dollar/Franken.

Der Goldpreis wird sich bis im Sommer wieder über 1'200 Dollar pro Unze bewegen, während der Swiss-Market-Index (SMI) trotz seiner bereits stattlichen Bewertung über der Marke von 9'000 halten können.

AVI Prognosen 500

Börsencrash im Herbst?

Mit anderen Worten: Die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz gehen davon aus, dass ein Börsencrash frühestens in der zweiten Jahreshälfte erfolgen könnte – also in jener Zeit, die für Kursrückschläge allgemein am anfälligsten ist.

Bezüglich der Zinsentwicklung gehen mittlerweile 55 Prozent (im vierten Quartal 2014: 52 Prozent) der unabhängigen Vermögensverwalter von steigenden Zinsen bei den 10-jährigen US-Staatsobligationen aus, wobei der Zeitpunkt der Erhöhung noch völlig offen ist. Mit gleichbleibenden Zinsen rechnen nunmehr 39 Prozent der Befragten, während es vor drei Monaten noch 42 Prozent gewesen waren.

In ihren Prognosen für 10-jährige Staatsobligationen in Deutschland erwarten 25 Prozent (20 Prozent) der Befragten, dass die Zinsen weiter sinken werden, während 67 Prozent (71 Prozent) von einer unveränderten Situation ausgehen.

Tiefere Zinsen

Auch in der Schweiz sind 18 Prozent der unabhängigen Vermögensverwalter der Meinung, dass die Zinsen für 10-jährige Staatsobligationen weiter fallen werden; vor drei Monaten waren es erst 10 Prozent gewesen. Der Anteil jener, die von gleichbleibenden Sätzen ausgehen, liegt inzwischen bei 75 Prozent (82 Prozent).

AVI Zinsen 500

Insgesamt 55 Prozent (47 Prozent) gehen davon aus, dass der Swiss-Market-Index (SMI) in den nächsten drei Monaten weiter steigen wird, während 22 Prozent (26 Prozent) von einer Abnahme ausgehen; 22 Prozent (24 Prozent) gehen von einer Seitwärtsentwicklung aus.

Angesichts der geldpolitischen Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) erstaunt es nicht, dass eine grosse Mehrheit (62 Prozent) von einem weiter steigenden EuroStoxx-50-Index ausgeht. Vor drei Monaten betrug dieser Wert erst 47 Prozent.

AVI EuroStoxx 500

Schwächere US-Börse erwartet

Im Gegensatz zur positiven Einschätzung für den europäischen Aktienmarkt gehen nur noch 40 Prozent der befragten Vermögensverwalter von einer weiterhin haussierenden US-Börse (S&P 500) aus. Vor drei Monaten waren es noch 51 Prozent gewesen. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer erwartet derweil, dass die US-Börse staginiert.

Auf Grund ihrer Erwartungen bestücken die unabhängigen Vermögensverwalter ihre Portefeuilles zu 45 Prozent mit Aktien (bisher: 40 Prozent) und zu 27 Prozent Obligationen (unverändert), während sie 14 Prozent an Liquidität (bisher 16 Prozent) halten; 10 Prozent machen Alternative Anlagen (unverändert) aus, und 4 Prozent entfallen auf Gold und andere Edelmetalle 7 Prozent, wie der AVI-Umfrage weiter zu entnehmen ist.

AVI Allocation 500

Die Umfrage steht allen unabhängigen Vermögensverwaltern offen und lässt sich über diesen Link in fünf Minuten ausfüllen.

• Der nächste AVI erscheint Anfang Juli 2015.

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