Gold steht seit geraumer Zeit auf der Verkaufsliste der Investoren. Vereinzelt bekommt das Edelmetall nun wieder Sukkurs. Dabei spielt die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken eine wichtige Rolle.

Seit dem Höchststand des Goldpreises im September 2013 bewegen sich die Notierungen nach unten, begleitet von einigen volatilen Ausschlägen. Dies vermieste den Investoren den Appetit auf das Edelmetall.

Trotzdem nimmt Gold in den Portfolios nach wie vor einen fixen Platz ein. Das Gros der Vermögensverwalter empfiehlt einen Goldanteil von zwei bis fünf Prozent.

Gold auf Augenhöhe mit Papiergeld

Nun hat sich auch der goldkritische Vermögensverwalter Salmann Investment Management dazu entschlossen, einer rund dreiprozentige Goldposition für ihre Schweizer-Franken- und Euro-Mandate zuzustimmen, wie aus einer kürzlich publizierten Analyse hervorging.

Als Grund nannte der Vermögensverwalter mit Büros in Zürich und Vaduz die Negativzinspolitik der Notenbanken. Dadurch werden für den Anleger Kontoguthaben zu Kostenfaktoren statt wie bisher zu Einnahmequellen. Gold verliert so «seinen Nachteil der mangelnden Verzinsung gegenüber diesen Papierwährungen.»

Im Sinne von Greenspan

Darüber hinaus betrachtet Salmann Gold als «Gratisoption» in Zeiten geopolitischer Spannungen und hoher Staatsdefizite. Denn ganz im Sinne des ehemaligen Fed-Chefs Alan Greenspan sieht auch der Vermögensverwalter ein Haushaltsdefizit als eine verdeckte Konfiszierung von Vermögen an.

Hinzu kommt: Gerade für Euro-Anleger ist die Lage besser als angenommen. Denn in Euro gerechnet, ist der Goldpreis im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent gestiegen. Und da die Europäischen Zentralbank (EZB) die Gemeinschaftswährung weiter abwerten will, dürfte dies dem Goldpreis helfen, wie auch finews.ch berichtete.