Eine Initiative will Schweizer Firmen für Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft ziehen. Unter ihren Unterstützern findet sich überraschend eine Finanzfrau, die selber Grossunternehmen leitete.

Verschiedene konzernkritische Organisationen haben am Dienstag die «Initiative für verantwortungsvolle Konzerne (Konzernverantwortungsinitiative)» lanciert. Sie wollen damit weltweit tätige Konzerne mit Sitz in der Schweiz auch für Menschenrechts- und Umweltverletzungen im Ausland haftbar machen, teilte das Initiativkomitee am Dienstag mit.

Bei SIX, Julius Bär und der BEKB

Zur konzernkritischen Initiativ-Koalition von 66 Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerken gesellt sich dabei überraschenderweise eine Frau, die selber diverse Grossunternehmen führte: Von 1995 bis 2002 war Antoinette Hunziker-Ebneter (Bild) Chefin der Schweizer Börse SIX, von 2002 bis 2005 Konzernleitungsmitglied der Privatbank Julius Bär und seit 2014 Verwaltungsrätin der Berner Kantonalbank (BEKB).

2006 gründete sie den auf nachhaltige Investments ausgerichtete Vermögensverwalter Forma Futura Invest in Zürich.

Das hindert sie nicht daran, jetzt ebensolche Konzerne zur Verantwortung zu ziehen für Verstösse im Ausland: «Die Unternehmen erhalten so ein verbindliches Werkzeug, ihre Risiken zu minimieren. Dies stärkt ihren Wert genauso wie ihre Wettbewerbskraft», findet die Finanzfrau.

Negative Auswirkungen bekämpfen

Die nun lancierte Initiative solle dafür sorgen, dass Schweizer Unternehmen den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt verbindlich in ihre Geschäftspraktiken integrieren, hiess es. Demnach muss ein Konzern all seine Geschäftsabläufe und -beziehungen durchleuchten, um mögliche Risiken für Mensch und Umwelt zu identifizieren.

Anschliessend muss der Konzern solche potenziell negative Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit mit wirksamen Gegenmassnahmen bekämpfen. Und als dritten Schritt ist es verpflichtet, transparent über allfällig verletzte Rechte und die dagegen ergriffenen Vorkehrungen zu berichten.

Die Initianten haben bis zum 21. Oktober 2016 Zeit, die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln.

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