Die Schweizerische Nationalbank lädt zur Generalversammlung ein. SNB-Präsident Thomas Jordan wird sich dort einiges anhören müssen.

Thomas Jordan (Bild), der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), musste in den letzten Monaten nicht wenig Kritik einstecken. Die völlig überraschende Abkehr vom Mindestkurs zum Euro und die Verschärfung der Negativzinsen hatten nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in der Finanzbranche für helle Aufregung gesorgt.

Kuriosum wird zur Qual

Kommenden Freitag muss sich der SNB-Präsident nun nochmals auf einige Schelte gefasst machen, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete. Dann tritt er im Rahmen der Generalversammlung vor die mehr als 200 dort erwarteten Aktionäre der Notenbank. Es werde wohl eine sehr laute Versammlung werden, sagte der Polit-Berater Mark Balsiger gegenüber der Agentur.

Das Kuriosum der SNB dürfte damit für Jordan vorübergehend zur Qual werden: Die Nationalbank zählt weiterhin rund 2000 Publikumsaktionäre, die jährlich eine Dividende erhalten, aber kaum mitreden dürfen. So können die SNB-Eigner weder deren Geldpolitik noch die Zusammensetzung des Notenbank-Direktoriums beeinflussen.

Einflussnahmen zuhauf

Mehr zu schaffen machen Jordan wohl die Einflussversuche von Politikern und Lobbyorganisationen. So forderten Parlamentarier der Sozialdemokratischen Partei (SP), dass die SNB eine neue Mindestgrenze bei 1.15 Franken je Euro einführe.

Derweil erklärten Exponenten der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) Ende letzten März vor der Presse, in Sachen Negativzinsen «konstant mit der SNB im Ausstausch» zu stehen.

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