Der verhaftete Navinder Sarao hat mit einem einfachen Computerprogramm Millionen verdient und 2010 den Dow Jones zum Absturz gebracht. Auf verblüffend einfache Weise, wie er hier erklärt.

Der «Flash-Crasher» Navinder Sarao ist mitnichten ein Hochfrequenzhändler, der mit einer hochgerüsteteten Computer-Infrastruktur und ausgeklügelten Programmen gearbeitet hat. Er hat auch nicht in den Dark Pools der Investmentbanken sein Wesen getrieben, eigene Glasfaserleitungen zu den Börsen-Servern gelegt, wie dies Star-Autor Michael Lewis in seinem Buch «Flash Boys» über die Hochfrequenzhändler beschrieben hat.

Navinder Sarao hat seinen Computer nicht mal in der Nähe eines US-Börsen-Servers installiert gehabt, sondern tausende Kilometer entfernt. Zu Hause, im Londoner Vorort Hounslow, wo er auf dem Sofa sitzend tagein tagaus handelte.

Bloss ein Händler alter Schule...

Dass Sarao vielleicht einen Hang zu exzentrischer Überheblichkeit hat, liess sich an seinem unrasierten Auftritt in Jogginghosen vor Gericht erkennen, wo er die Kaution von rund 7 Millionen Franken zahlte.

In einem der Nachrichtenagentur «Bloomberg» vorliegenden Schreiben an die britische Aufsichtsbehörde von 2014 zeigen sich auch humorvolle, wenn nicht sarkastische Züge Saraos.

 Sarao Mail

Zur Erklärung seiner Operation als Händler und Verursacher des Flash Crashs von 2010, der immerhin annähernd 700 Milliarden Franken Investorengelder vernichtete, schrieb er: «Ich bin ein Händler alter Schule.»

... aber sehr, sehr schnell

«Bis heute benutze ich die Computer-Maus zum Handeln. So habe ich immer gehandelt, zugegeben, ich bin sehr, sehr schnell, aber ich habe eben immer gute Reflexe gehabt.»

Mit seinen Futures-Trades habe er immer sehr kurzfristig gehandelt und nur sehr kleine Gewinne erwirtschaftet. In der Vergangenheit habe er auch Positionen länger gehalten. «Den besten Tag hatte ich tatsächlich, während ich schlief!»

Sein Unternehmen Nav Sarao Futures sei eine Ein-Mann-Show, «darum bin ich immer so beschäftigt!»

380 Jahre Gefängnis drohen

Sarao wird vorgeworfen, die Märkte manipuliert zu haben. Seine Methode soll das so genannte «Spoofing» gewesen sein: Händler platzieren riesige Order um das Interesse anderer Investoren zu wecken, um dann plötzlich die Gegenposition einzunehmen.

Die kleine Preisdifferenz ist der Gewinn. Sarao soll so gegen 40 Millionen Dollar verdient haben. Ihm droht die Auslieferung in die USA, wo er eine Gefängnisstrafe von bis zu 380 Jahren erhalten könnte.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.99%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.76%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.48%
pixel