Die Spannungen mit Libyen wirken sich auch auf den Finanzplatz aus: Muammar Gaddafi will mit seinem Staatsfonds nicht mehr in der Schweiz bleiben.

Von Genf aus wurde bisher ein Teil des 40-Milliarden-Dollar schweren Staatsfonds Libyan African Portfolio verwaltet. Zu diesem Zweck war im Jahr 2006 die Firma LAP (Suisse) an der Avenue Louis-Casaï worden. LAP steht für Libyan African Investment Portfolio.

Die Schweizer Geschäftsstelle ist eine von mehreren internationalen Filialen der LIA Libya Investment Authority, welche mehrheitlich die Einnahmen aus dem Ölgeschäft verwaltet. Der Ableger in Genf, der bislang rund 5 Milliarden Dollar betreute, soll nun bis Ende Jahr geschlossen werden, wie das Westschweizer Finanzmagazin «Private Banking» in Erfahrung bringen konnte. Dies als Konsequenz der politischen Konflikte zwischen der Schweiz und Libyen.

Verstärkte Engagements in die Finanzbranche

Der Druck werde immer grösser, so dass es schwierig geworden sei, von Genf aus zu operieren, sagte ein Kadermann weiter und bestätigte damit die Abwanderungspläne. Die Firma LAP (Suisse) hält Beteiligungen in verschiedenen afrikanischen Staaten, namentlich in der Hotellerie, Finanzbranche, Kommunikation und in der Öl- und Gasförderung. Mit der Verlagerung der Aktivitäten ins Ausland entgehen dem Genfer Finanzplatz doch beträchtliche Kommissions- und Gebühreneinnahmen.

Der libyische Staatsfonds selber beschloss unlängst, sich verstärkt in der Finanzbranche zu engagieren und baute Beteiligungen an Fortis, UniCredit und Kaupthing auf.

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