In der Schlammschlacht um den Chemie-Konzern Sika zeigt die Erbenfamilie überraschend Milde. Nur gegenüber einem der Rebellen im Sika-Verwaltungsrat bleibt sie hart.

Einen Monat vor der mit Spannung erwarteten ausserordentlichen Generalversammlung beim Schweizer Chemie-Konzerns Sika gibt sich die Erben-Familie Burkard plötzlich konziliant.

Wie nämlich das Unternehmen am Montag vermeldete, wollen die Sika-Erben am 24. Juli nicht mehr drei Verwaltungsräte des Konzerns abwählen, sondern nur noch einen: Daniel Sauter, der nicht nur ein Verwaltungsrats-Mandat bei Sika ausübt, sondern auch als Präsident der traditionsreichen Zürcher Privatbank Julius Bär amtet.

Abwahl abgeschmettert

Im Streit um den geplanten Verkauf von Sika an die französische Konkurrentin Saint-Gobain hatten die Sika-Erben ursprünglich den Präsidenten Paul Hälg sowie die Verwaltungsräte Monika Ribar und Daniel Sauter aus dem Aufsichtsgremium entfernen lassen wollen. Letztere hatten sich teils auch öffentlich gegen einen Verkauf von Sika eingesetzt und damit eine mit harten Bandagen ausgefochtene Übernahmeschlacht losgetreten.

Mit der Abwahl der drei Verwaltungsräte war die Erbenfamilie allerdings im April an einer Aktionärsversammlung nicht durchgedrungen.

Nun zeigen sich die Erben plötzlich milde gestimmt gegenüber den «Rebellen» im Sika-Verwaltungsrat – mit Ausnahme von Sauter. Ihn sehen sie ganz offensichtlich als Rädelsführer hinter dem Aufstand gegen den Deal mit Saint-Gobain. Mehr noch: Wie auch finews.ch berichtete, greifen sie den Bär-Präsidenten frontal an.

Gegen Gewähr verstossen?

So reichte die Familile Burkard bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) letzten April eine Klage ein. Darin geht es um Verletzung der Ad-hoc-Publizitätsregeln sowie Kursmanipulation. Sauter habe damit als Präsident einer Bank gegen seine Gewährspflicht verstossen, so die Klage. Ein Vorwurf, den nicht nur für Sauter selber, sondern auch für die Bank Julius Bär reichlich unangenehm ist.

Zudem soll ein Rechtsgutachten zeigen, dass die Wiederwahl von Sauter und vier anderen Sika-Verwaltungsräten letzten April wiederrechtlich gewesen sei. Damit zeigen die Erben ganz klar, dass sie gewillt sind, auf den Mann zu spielen.

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