Der Hype um die Digitalisierung macht die Branche nervös: Immer mehr Banker fürchten, durch agile Start-ups aus dem Rennen geworfen zu werden, sagt eine neue Studie. Zu recht?

Zuweilen sagt ein Bild mehr als Tausend Worte. Bei einer von Pass Consulting im Rahmen einer Umfrage veröfffentlichten Grafik (oben) ist dies jedenfalls der Fall.

Die deutsche Beratungsfirma wollte wissen, ob es sich beim Fintech-Boom um eine nachhaltige Entwicklung handelt – oder bloss um einen schnelllebigen Hype. Dazu befragte sie 15 Fintech-Akteure und 36 Banker. Mit überraschendem Resultat.

Erdrückende Dominanz

Die Antworten legen nämlich eine tiefe Verunsicherung bei den Banken offen, die doch eigentlich Jahrhundertelang das Banking dominierten. Laut der Pass-Umfrage fürchtet jeder zweite Banker, dass Fintech-Firmen seinem Kerngeschäft gefährlich werden können.

Zudem zeigen sich die Branchenvertreter so gut wie überzeugt, dass Fintech längerfristig eine dominante Rolle im Banking spielen wird: 53 Prozent der Befragten glaubt, dass Fintech in fünf Jahren sehr relevant sein werde. Für den Zeitraum von zehn Jahren unterschreiben das gar 74 Prozent der Banker.

Miteinander statt gegeneinander

Derweil sieht das die Fintech-Branche selber um einiges entspannter. Nach Auswertung der Antworten aus diesem Lager kam die Pass-Berater zum Schluss, dass Fintech-Firmen als Zulieferer höheres Potenzial erschliessen können, als wenn sie das Geschäft der Banken frontal angreifen. «Aktuell sehen wir die Wertschöpfung der Banken nicht in nennenswerter Grösse gefährdet», so die Berater.

Jüngste Entwicklungen in der Schweizer Bankenbranche scheinen diesen Befund zu stützen. So zeigen die Initiativen SumUP und bob Finance, wie unkompliziert und entspannt Banken und Fintech-Firmen miteinander kooperieren können.

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