Parallelwährungen haben in Zeiten von Devisenturbulenzen Hochkonjunktur. Das zeigt sich nun ausgerechnet am Genfersee.

Kein Witz: Ab dem 18. September können Schweizer und Franzosen rund um den Genfersee mit einer neuen Währung bezahlen. Die Parallelwährung soll sinnigerweise nach dem See selber benannt werden: «Léman» eben. Das berichtete unter anderem die Westschweizer Zeitung «L’Agéfi»(Artikel bezahlpflichtig).

Die neue Devise soll zum Euro konvertibel sein und in 1-,5-,10- und 20-Léman-Noten vorliegen. In einem ersten Schritt werden 200'000 Noten in Umlauf gebracht, wie weiter berichtet wird.

Schon den Eusko lanciert

Die Initianten der neuen Währung versprechen sich einiges von der Lancierung des Léman im 1 Million Einwohner zählenden Ballungsgebiet beidseits der schweizerisch-französischen Landesgrenze. So soll der Léman die lokale Wirtschaft und Produktion begünstigen und nicht zuletzt auch die Umweltbelastung mindern.

«Indem lokal eingekauft wird, lassen sich die Emissionen um einen Viertel vermindern», wirbt Txetx Etcheverry, der Kopf hinter der neuen Genfersee-Währung. Etcheverry ist bezüglich Parallelwährungen ein alter Hase: Er war schon Mitgründer des «Eusko», der Anfang 2013 im Baskenland lanciert wurde.

Eurokrise und Frankenschock

Der Zeitpunkt für ein neues Zahlunsgmittel erscheint günstig. Denn der Ruf des offiziellen Papiergelds ist arg angeschlagen. So blickt alles auf Griechenland, das bald aus der Eurozone austreten könnte. Und der Franken erlebte letzten Januar einen für viele Wirtschaftsteilnehmer brutalen Aufwertungsschock.

Hingegen boomen digitale Kryptowährungen wie der Bitcoin. Und in der Schweiz werden «alteingesessene» Parallelwährungen wie das WIR-Geld oder Reka-Checks um vielfältige Bonusprogramme oder eher verschrobene Initiativen wie den Berner Bonobo ergänzt. Auf weiteres «Neugeld» darf man gespannt sein.

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