Auch wenn die alternative Trading-Plattform verkauft wird, soll sie selbstständig funktionieren, sagt deren CEO Eli Lederman. Eine Integration fürchtet er nicht.

Vor einem Monat wurde bekannt, dass Turquoise nach potentiellen Investoren Ausschau hält. Kaufunterlagen wurden an Interessenten ausgeteilt. Doch auch wenn es zum Verkauf kommt, sieht Lederman keine grossen Änderungen in der Operationsweise seines Unternehmens.

«In sechs Monaten sehe ich Turquoise, in ihrer neuen Struktur, weitgehend so agieren, wie sie es jetzt tut – mit der Eigenständigkeit bereit zum Wettbewerb und Innovationen», verrät Lederman gegenüber «efinancialnews». Auch wenn sein Unternehmen in ein anders integriert werde, könne Turquoise weiterhin unabhängig agieren, führt Lederman fort.

Risiko der Übernahme

Derzeit wird Turquoise von neun Banken gehalten: UBS, Credit Suisse, BNP Paribas, Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley, Société Générale. Ein Grossteil aller Transaktionen gehen auch auf das Konto dieser Investoren. Sollte Turquoise übernommen werden, droht der Trading-Plattform, dass genau diese Kunden zur Konkurrenz abspringen.

Daher ist der wirkliche Marktwert von Turquoise schwer einschätzbar. Diesem Risiko sind sich auch die potentiellen Käufer, zu denen auch die SIX Group zählt, bewusst. Laut Lederman gehen dennoch kompetitive Angebote ein.

Auch ist er von der Stärke von Turquoise überzeugt und sieht die Gefahr eher für die Konkurrenz. «Es wird zu Konsolidierungen kommen müssen, da momentan keine MTF Geld machen. Die Anzahl der MTF und der Börsenplätze muss schrumpfen», sagt Lederman.

 

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