Ständerat Thomas Minder, der Vater der erfolgreichen «Abzocker-Initiative», fordert Veränderungen bei der Schweizerischen Nationalbank. Dabei will er oben ansetzen.

Am Mittwoch liess der bekannte Schweizer Financier Martin Ebner vernehmen, dass er mit seiner BZ Bank die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) letzten Herbst verhängten Negativzinsen nur noch «unter Vorbehalt» zahlen will.

Am Donnerstag zielte nun der Unternehmer und Ständerat Thomas Minder (Bild) ebenfalls auf die Währungshüter: Gegenüber der Agentur «Bloomberg» forderte er, dass so wichtige Entscheide wie die Abkehr von der Eurogrenze nicht mehr von einem nur dreiköpfigen Direktorium gefällt werden sollten.

Wahl durch Bundesversammlung

Der 53-järhige Minder, über die Schweiz hinaus bekannt geworden durch die erfolgreiche «Abzocker-Initative» aus dem Jahr 2013, hatte bereits letzten März eine entsprechende Parlamentarische Initiative im Ständerat eingereicht. Konkret fordert der umtriebige Politiker, dass das SNB-Direktorium personell vergrössert und dessen Mitglieder nicht mehr allein vom Bundesrat, sondern durch die vereinigte Bundesversammlung gewählt werden sollen.

Mit einigem Vorlauf zur Herbstsession vom September bringt er den Vorschlag nun wieder ins Rampenlicht.

Mehr Unternehrtum gefordert

Insbesondere will Minder mehr praktisches Unternehmertum – also Patrons wie er selber – sowie volkswirtschaftliche Kenntnisse im Direktorium vertreten sehen. Damit spricht er jenen Stimmen aus dem Herzen, welche das SNB-Direktorium als Elfenbeinturm einer Ansammlung von Gelehrten kritisieren.

Obwohl Minder die SNB mit seiner Initiative ganz oben beeinflussen möchte, will er deren Unabhängigkeit dadurch gestärkt sehen. «SNB-Präsident Thomas Jordan sollte gar nie einen Fuss ins Bundeshaus setzen müssen, um sich mit den Bundesräten zu beraten», sagte er der Agentur.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.08%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.76%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.46%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.47%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.23%
pixel