Ein Ultimatum an indische Steuersünder läuft bald ab. Dann drohen ihnen und ihren Bankern drastische Strafen. Das führt offenbar auch in der Schweiz zu Hektik.

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Lange Jahre konnten Inder praktisch unbehelligt Schwarzgeld auf Schweizer Konten horten. Doch als der ehemalige HSBC-Informatiker Hervé Falciani hunderte Kontodaten kopierte und den indischen Steuerbehörden übergab, wurde es für sie zunehmend ungemütlich.

Und nicht nur für sie. Auch die Schweizer Banker bekommen laut einem Bericht von «dnaindia.com» offenbar zunehmend weiche Knie. So würden sie ihre indischen Kunden verstärkt auffordern, undeklarierte Vermögen der indischen Steuerbehörden zu melden, wie das Newsportal am Montag vermeldete.

Angst vor Klagen

Hintergrund der Massnahmen sei die Furcht vor juristischen Klagen vonseiten der indischen Behörden, will das Portal wissen. Denn ein neues Gesetz ahndet in Indien auch die Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Darauf stehen laut dem Bericht maximal sieben Jahre Gefängnis.

Als Folge davon würden Banken überdies von den Kunden indischer Herkunft neue Beweise einfordern, die zeigten, dass sie vollständig «compliant» mit der neuen indischen Gesetzgebung seien, sagten Bankenvertreter dem Newsportal.

Die Uhr tickt

Den betroffenen indischen Kunden bleiben noch drei Monate Zeit, ihre undeklarierten Gelder dem indischen Fiskus zu melden. Darauf haben sie eine Steuer in der Höhe von 30 Prozent zu bezahlen sowie eine Strafe von nochmals 30 Prozent.

Die Frist dauert gemäss den Bericht noch bis Ende September.

Wer die Gelder nach dieser First deklariert, muss eine Strafe von 90 Prozent zusätzlich zur Steuer von 30 auf die undeklarierten Vermögen bezahlen. Zudem drohen den Steuerhinterziehern dann bis zu zehn Jahren Gefängnis.

Geld nach Singapur verlagert?

Bei der Repatriierung undeklarierter Vermögen wird Indien von den Schweizer Behörden unterstützt, wie auch finews.ch berichtete.

Allerdings ist fraglich, wie viel indisches Schwarzgeld noch in der Schweiz lagert. Denn laut einem früheren Bericht hätten wohlhabende Inder einen Grossteil ihres Geldes mittlerweile in andere Länder verschoben. Als neue Verstecke gelten demnach Singapur, Mauritius und Hongkong.

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