Finanzmärkte lassen sich kaum kontrollieren, wenn sie nicht global überwacht werden. Nun fordert John Mack den «uber-regulator» – eine Welt-Finanzaufsicht.

Die Nationalbank will verschärfte Eigenmittelvorschriften – aber die Grossbanken wehren sich mit dem Argument, dass sie dadurch international benachteiligt wären.

Die britische Finanzmarktaufsicht setzt strikte Bonus-Regeln durch – aber die Grossbanken wehren sich mit dem Argument, dass sie dadurch international benachteiligt werden.

Die Schweizer Versicherungen möchten ihre Lebensversicherungen im EU-Raum direkt anbieten können – aber wer würde sie überwachen? Die Finma? Die jeweilige Aufsicht in den einzelnen EU-Ländern?

Und die EU arbeitet gezielt darauf hin, eine Super-Finanzmarkt-Behörde zu schaffen, welche in kritischen Fragen die nationalen Überwachungsinstanzen aushebeln kann.

Der Trend scheint klar: Die Kontrolle der Finanzmärkte gelangt auf eine höhere Ebene – und das scheint auch sinnvoll. Die G20, die sich zunehmend als globale Wirtschafts-Steuerungsinstanz etabliert, ist konkretestes Beispiel dafür.

Globale Systemrisiken gleich globales Kontrollbedürfnis

Nun hat sich John Mack in die Diskussion eingeschaltet. Der scheidende Morgan-Stanley-Chef prescht einem grossen Interview auf Bloomberg-TV den entscheidenden Schritt vor: Er fordert eine globale Überwachung der Finanzmärkte und Banken. «Ein besseres System wäre ein einziger Über-Regulator», sagt Mack in der Sendung «Conversations with Judy Woodruff».

Die Welt benötige ein umfassendes Management der Systemrisiken,, denn man habe es ja längst nicht mehr mit amerikanischen Risiken zu tun, sagte der ehemalige CS-Chef.

Ein globaler Regulator hätte auch zur Folge, dass die amerikanischen Banken nicht härteren Regeln ausgesetzt werden als ihre Konkurrenz in anderen Ländern. Damit deutet Mack eben auch an, dass das in England, Deutschland oder der Schweiz ebenso gängige Argument des Wettbewerbsnachteils damit entkräftet würde.

Ein Problem zeichnet sich allerdings ab – und John Mack sichtet es ebenfalls: «Ich fürchte, dass wir das Momentum verlieren, in dem sich einige notwendige Schritte bei der Regulierung durchsetzen liessen.»

Denn, so Mack: «Ich denke, dass die Krise vorüber ist.»

Die Sendung «Conversations with Judy Woodruff» wird morgen ab Mitternacht erstmals ausgestrahlt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.23%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.4%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.69%
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