Die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse sind Erzrivalen. Mit Blick auf den anstehenden Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank finden sie sich einmal mehr in unterschiedlichen Lagern.

Beim Thema Leitzinsen ist UBS-Präsident Axel Weber (Bild) in seinem Element. Schliesslich hatte er als Präsident der deutschen Bundesbank die Geldpolitik sieben Jahre lang mitgeprägt.

Entsprechend entspannt äusserte er sich denn auch gegenüber dem amerikanischen TV-Sender «CNBC» zur morgigen Offenmarkt-Tagung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Auch wenn er dabei eine kontroverse Position vertrat.

Jedes Jahr 1 Prozentpunkt mehr

Laut Weber könnte die Fed nämlich bereits am Donnerstag die erste Zinserhöhung seit neun Jahren ankünden. Seiner Meinung nach ist die amerikanische Wirtschaft dank verbesserten Wachstumsraten duchaus in der Lage, mit einer restriktiveren Geldpolitik Schritt zu halten.

Weiter sei denkbar, dass die US-Zentralbank die Zinsen von nun an jedes Jahr um 1 Prozent anhebe, so Weber. Allerdings werde sie dabei nicht höher als «3 bis 4 Prozent» gehen, also deutlich tiefer als in der Vergangenheit, erwartet der Mann an der Spitze der UBS.

Bei der zweiten Schweizer Grossbank ist man indes anderer Meinung. Wie das Portal «FXStreet» aus einer Analyse der Credit Suisse (CS) zitierte, rechnen deren Analysten mit einer weiteren Zinspause bei der Fed.

Mit dem Mainstream

Die US-Notenbank werde erst im Oktober oder im Dezember an der Zinsschraube drehen, sind sich die CS-Experten sicher.

Damit folgt die Grossbank dem Mainstream. Wie eine Umfrage der britischen «Financial Times» unter 30 Ökonomen ergab (Artikel bezahlpflichtig), erwartet mehr als die Hälfte, dass Fed-Präsidentin Janet Yellen sich am Donnerstag nicht zu einer Zinserhöhung hinreissen lässt.

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