Knapp ein Monat vor den Eidgenössischen Wahlen müssen Zürcher Kandidaten Position beziehen, wie sie den Finanzplatz in der Politik vertreten. Weitgehende Einigkeit herrschte darüber, dass sich die Banken in Bern besser Gehör verschaffen sollten.

In überraschend vielen Punkten waren sich Parteienvertreter an einem Polit-Lunch des Zürcher Bankenverbandes über die aktuellen Brandherde am Schweizer Finanzplatz einig.

Hans-Peter Portmann (Nationalrat, FDP), Thomas Matter (Nationalrat, SVP), Jacqueline Badran (Nationalrätin, SP), Josef Wiederkehr (Kantonsrat, CVP) und Thomas Maier (Nationalrat, GLP) stimmten in der an der Pädagogischen Hochschule vor zahlreichen Studenten stattfindenden Diskussionsrunde überein, dass Themen wie Regulierung, die Übernahme von internationalen Standards, die «Too big to fail»-Regelung mit der Eigenmittelunterlegung und natürlich das Bankkundengeheimnis die bestimmenden Einflüsse für die weitere Entwicklung des Schweizer Finanzplatzes sein würden.

Schachmatt bei Regulierung?

So äusserte sich der LGT-Banker Hans-Peter Portmann besorgt über die Entwicklung der Regulierung. Bei einer Verschärfung der Eigenmittelunterlegung stünden auch Arbeitsplätze auf dem Spiel, warnte er. Thomas Matter, Chef der Helvetischen Bank, plädierte für Verhältnismässigkeit.

Jacqueline Badran sagte dagegen, die Regulierung stünde in einer Schachmatt-Situation: Es bestünden mittlerweile zu viele Ausweichmöglichkeiten. Die SP-Nationalrätin vertrat auch die Ansicht, dass zumindest die Gross- und Privatbanken ihre Anliegen in Bern gut verträten.

Bei den übrigen Teilnehmern überwog hingegen die Empfehlung, dass der Bankenbereich seine Anliegen offener und selbstbewusster vertreten sollte. Er täte es damit lediglich anderen Branchen gleich.

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