Die Vermögensverwalter-Plattform E-Merging feiert fröhliche Urständ. Freigekauft von der Genfer Privatbank Lombard Odier geht das Netzwerk mit einem neuen Konzept an den Start.

E-Merging, ein «Facebook für unabhängige Vermögensverwalter», wurde im Frühjahr 2009 von der Genfer Privatbank Lombard Odier lanciert. Dahinter verbarg sich die Absicht, die Vertreter dieser Berufsgruppe besser untereinander zu vernetzen und aus der Sicht der Bank wohl auch einige neue Kunden zu gewinnen.

Als Mastermind dieses Projekts trat der langjährige Lombard-Odier-Bankier Olivier Collombin (Bild) auf. Ihm gelang es, über die Jahre immerhin rund 1'100 Vermögensverwalter respektive deren Firmen mit etwa 400 Milliarden Franken an Kundengeldern in knapp 60 Ländern auf die Plattform zu lotsen.

Ergänzend dazu erhielten «zugewandte Orte» wie Treuhänder, Rechtsanwälte, Kaderstellenvermittler und Steuerexperten ebenfalls Zugang zu dem Netzwerk.

Fremdkörper in der Privatbank

Trotz dieser Leistung blieb E-Merging ein Fremdkörper innerhalb der Genfer Privatbank. Schlimmer noch: Die teilhabenden Partner von Lombard Odier waren nicht bereit, die erforderlichen Mittel – offenbar ging es um etwa 10 Millionen Franken über drei Jahre – zu sprechen, um die Plattform weiter zu entwickeln. Dies ist umso erstaunlicher, zumal das Thema Fintech heute in der gesamten Bankbranche hohe Wellen schlägt und sich Lombard Odier mit diesem Netzwerk enorm hätte profilieren können.

Wie Recherchen von finews.ch ergaben, hat eine Handvoll ehemaliger Mitarbeiter E-Merging der Bank nun abgekauft und lancieren die Plattform am heutigen Donnerstag in eigener Regie.

E Merging Rebranding 500

Es handelt sich dabei um: Olivier Collombin (Leitung), Mélanie Berkovits Previ, Katia Petrossian, Nicolas Delorme, Maxime Nowak, Xavier Bourguignon, Cédric Masson und Franck Carlichi. Zudem erfährt das Netzwerk auch einige inhaltliche Änderungen und Neuerungen.

Die grosse Öffnung

E-Merging soll künftig auch den Endkunden (Privatpersonen) zugänglich sein, wo sie die einzelnen Anbieter (Vermögensverwalter, Rechtsanwälte, Steuerexperten) für Offerten angehen können. Darüber hinaus sollen künftig sämtliche Mitarbeiter (ungefähr 18'000) aller Mitgliedsfirmen Zugriff auf E-Merging erhalten. Bisher war der Kreis auf einige leitende Beschäftigte begrenzt gewesen.

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit für Banken, auf E-Merging der Community ausgewählte Angebote zu präsentieren. Und last but not least soll eine App dem heutigen Nutzerverhalten Rechnung tragen.

Afterwork-Partys in den Finanzmetropolen

E-Merging sucht aber auch den «physischen» Kontakt zur Finanzszene und will in verschiedenen Metropolen, namentlich in London, Singapur, Hongkong, Sydney, Mexiko, Sao Paolo, Luxemburg, New York, Dublin, Paris, Monaco, Zürich und Genf Partner installieren, die ihrerseits im Namen von E-Merging Veranstaltungen (Afterwork-Partys, Meetings, Seminare) organisieren, um so den Netzwerk-Gedanken weiter zu spinnen.

Darüber hinaus führt E-Merging am 10. Dezember 2015 zum dritten Mal auch wieder die virutelle Finanzmesse VirtualFinfair, wo sie alle Berufstätigen aus der Finanzbranche über ihren Avatar ein Stelldichein geben und diversen Seminaren teilnehmen können.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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