Sie gelten in der Finanzwelt als das Böse par excellence – die Hedgefonds. Nicht selten streichen sie auch bei fallenden Kursen riesige Gewinne ein. Wer ist eigentlich der mächtigste Hedgefonds-Manager?

Hedgefonds-Manager machen zumeist mit negativen Schlagzeilen von sich reden; etwa Steven A. Cohen mit Insidergeschäften oder Paul E. Singer mit seinen Wetten auf ganze Staaten, wie Argentinien, die zeitweilig zur Zahlungsunfähigkeit dieser Länder führen.

Natürlich können Hedgefonds enorme Summen verspekulieren, aber zu reden machen sie eher mit Gewinnen der Superlative, die wiederum zu einem grossen Teil in die Privatschatullen der Manager fliessen, die ihrerseits zu den reichsten Leuten der Welt gehören.

Diskret unterwegs

Doch wie sich in der Praxis zeigt, sind die allergrössten Vehikel dieser Art eher diskret unterwegs. Wer hat beispielsweise schon von der Firma Adage Capital Partners gehört. Dabei handelt es sich um den fünftgrössten Hedgefonds der Welt, geleitet von Phillip Thomas Gross, wie das US-Wirtschafts-Portal «Business Insider» berichtet.

Der Fonds ist Bestandteil eines weit verzweigten Imperiums namens Adage Capital Management und vereinigt gemäss jüngsten Angaben 48,19 Milliarden Dollar.

Viel Leverage

Was genau ein Hedgefonds macht, wissen vermutlich die meisten Leute nicht. Doch um ein erklärtes Feindbild zu konservieren, ist es wohl auch nicht nötig, sich genauer mit einer Sache zu befassen. Dabei gibt es solche Vehikel schon seit mehr als 50 Jahren, und deren «Vater», Alfred Winslow James hat seinerzeit ziemlich klar formuliert, wie ein Hedgefonds funktioniert. Hier kann man es nachlesen.

Dank ihrem Leverage haben Hedgefonds tatsächlich eine enorme Potenz, und das ist es wohl auch, was sie in der Öffentlichkeit so bedrohlich macht. Ein gutes Beispiel dafür ist Bluecrest, angeblich der viertgrösste Hedgefonds der Welt.

Begrenzter Erfolg

Hinter diesem Unternehmen, das mit vollem Namen Bluecrest Capital International Master Fund Limited heisst, stehen Michael Edward Platt und William Reeves. Sie betreuen dem Vernehmen nach 50,19 Milliarden Dollar und sind ausser in den USA auch in Grossbritannien aktiv – und in der Schweiz.

Bis vor einigen Jahren wollte die Schweiz gezielt ausländische Hedgefonds anziehen. Und Bluecrest war eine Firma, die im Fokus stand und sich auch hierzulande niederliess. Doch der Erfolg blieb begrenzt. Trotz wiederholten Ansiedlungsversuchen und Standort-Marketing hat sich unser Land nicht als der erhoffte Magnet für Hedgefonds erwiesen.

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Als drittgrösster Hedgefonds der Welt gilt der Black River FIRV Opportunity Master Fund, der von der Firma Black River Asset Management verwaltet wird, die angeblich 63,05 Milliarden Dollar unter ihren Fittichen hat und zum amerikanischen Futtermittel- und Rohstoff-Konzern Cargill gehört.

Auch Ken Griffin kennen vermutlich auch nur wenige. Sein Unternehmen heisst Citadel, und sein Citadel Global Fixed Income Master Fund vereinigt 80,06 Milliarden Dollar. Kürzlich machte er sich mit einem Zeitungsartikel im «Wall Street Journal» über das Verhältnis seiner Zunft zu den Grossbanken bemerkbar, für mehr Schlagzeilen sorgte er allerdings mit dem Kauf einer Wohnung in New York für 200 Millionen Dollar.

Kein Guru

Noch mehr Geld verwaltet dann nur noch einer. Er heisst Israel «Izzy» Englander (Bild), dessen Privatvermögen sich auf knapp 5 Milliarden Dollar beläuft. Das ist gut möglich, denn seine über die Firma Millennium Management geführten Hedgefonds-Aktivitäten weisen einen Gesamtwert von nicht weniger als 181,48 Milliarden Dollar aus.

Damit ist Englander wohl der mächtigste Finanzmann der Welt. Das Sympathische an ihm: Er legt überhaupt keinen Wert darauf, als «Börsenguru» in den Medien zu erscheinen.

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