Die Formel-1-Legende gilt als hervorragender Geschäftsmann. Obwohl er reich geboren wurde, darf sich Niki Lauda als Selfmade-Millionär bezeichnen. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, in dem er über Geld spricht.

Eigentlich sollte er es lassen – aber Niki Lauda tut es dennoch. «Reden wir über Geld» heisst sein Buch, das am Mittwoch erschienen ist. Sein Vater sagte ihm dagegen, als er zehn Jahre alt war: «Über Geld spricht man nicht. Und wenn du noch einmal fragst, kriegst ein paar Watschen.»

Lauda ist inzwischen 66 Jahre alt – und ein Selfmade-Millionär. Zwar ist er der Spross einer reichen Wiener Industriellenfamilie. Aber das nützte ihm bei seinem Einstieg in die Formel 1 nichts. Sein Grossvater verweigerte ihm jegliche Unterstützung. Lauda machte Schulden, 350'000 Mark, und erfüllte sich seinen Traum als Rennfahrer.

Drohungen an den Bundeskanzler

So kompromisslos, wie er seine Laufbahn einfädelte, war Lauda schon als Schüler – und er blieb es später als Geschäftsmann. Sein Abiturzeugnis fälschte der notorisch schlechte Schüler.

Die Lizenz für seine erste Airline Lauda Air bekam er, nachdem er dem damaligen österreichischen Bundeskanzler Fred Sinowatz mit Protestaktionen in der Hauptstadt drohte. Keine Kompromisse macht Lauda bei seinen Standpunkten zum Geld.

Keine Emotionen, nur Zahlen

«Wenn ich an Geld denke, dann sehe ich nur Zahlen. Keine Scheine, keine Münzen, keine Emotion. Ich liebe Zahlen,» schreibt er. Seine Leitsätze kommen handgestrickt daher, aber im Festhalten an den einfachen Prinzipien liegt oftmals der Erfolg in Geldsachen.

«Wer reich werden will, dessen Bedürfnis, Geld zu behalten, muss grösser sein als sein Bedürfnis, Geld auszugeben,» lautet eine Weisheit Laudas. Und sein Erfolgsgeheimnis gibt er auch preis: «Seinen eigenen Weg gehen, auch gegen Widerstände. Das Geld folgt dann schon.»

Mit dem Gegenteil gut gefahren

Das sagt einer, der von sich selber sagt, er habe immer das Gegenteil von dem getan, was alle anderen für richtig gehalten hätten. «Damit bin ich immer gut gefahren.» Sehr gut sogar: Lauda verfügt heute über ein dreistelliges Millionenvermögen.

Kein anderer ehemaliger Formel-1-Fahrer in der Geschichte hat seine Erfolge auf dem Asphalt so gut kapitalisiert wie Lauda. Zweimal hat er eine Airline verkauft, Lauda Air und Niki Air.

Das «Kapperl»

Mit seinem «Kapperl» auf dem beim legendären Unfall auf dem deutschen Nürburgring im Jahr 1976 halb verbrannten Kopf hat er als Werbeträger Millionen gemacht.

Während drei Jahren trug Lauda etwa die rote Kappe des Schweizer Technologiekonzerns OC Oerlikon.

Emotionen und Geld hält Lauda immer strikt auseinander. «Du musst hart arbeiten und im richtigen Moment loslassen können. Wehmut ist sinnlos.»

Hart, aber fair

Mit dieser Einstellung sei er auch stets in Verhandlungen gegangen. Hart, emotionslos, fast schon desinteressiert – aber fair. Geld, das auf unfaire Weise gewonnen werde, bringe kein Glück, so der dreifache Formel-1-Weltmeister.

Vielleicht hat ihm sein prinzipientreuer Geschäftssinn den Ruf eines Geizhalses eingebracht oder seine Abneigung gegen Protz und grossspuriges Auftreten. Dabei sei er gar nicht geizig, erfährt man in Laudas Buch. Bloss sparsam. Man solle halt nie mehr Geld ausgeben, als man einnehmen könne.

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