Die neu gewählte FDP-Nationalrätin Regine Sauter erklärt, warum sie für das Bankgeheimnis kämpft – und warum der Bankenplatz Schweiz noch immer ausgezeichnet dasteht.

Frau Sauter, New York hat die Wall Street, London das Investmentbanking und Singapur Asiens Superreiche. Was hat der Zürcher Bankenplatz?

Der Zürcher Bankenplatz ist führend im Private Banking. Er steht für Sicherheit, Qualität und top ausgebildete Fachleute, die sprichwörtliche politische und soziale Stabilität der Schweiz – und nicht zuletzt auch für die international anerkannte Innovationskraft unseres Landes.

Das Bankgeheimnis im Inland: Ist es nach Alt-Bundesrat Hans-Rudolf Merz' Worten «unverhandelbar»?

Ich persönlich stehe zum Bankkundengeheimnis. Es widerspiegelt das Vertrauensverhältnis zwischen Staat und Bürger, das die schweizerische Demokratie auszeichnet, und mit dem unser Land immer gut gefahren ist.

Mit einer schweren Rolex und dicken Teppichen können Swiss Private Banker nicht mehr punkten. Aber womit dann?

Mit hoher Kompetenz sowie mit innovativen Produkten und Dienstleistungen. Dass sie das tun, zeigt die ausgezeichnete internationale Positionierung der Bankenplätze Zürich und Genf.

Die Kritik an den «Banker-Boni» hält sich hartnäckig: Zu Recht?

Meines Erachtens bezahlen die Schweizer Banken nach wie vor sehr gute, aber insgesamt keineswegs überrissene Gehälter. Übertreibungen bei Boni sind ungesunde Einzelfälle, die aber keineswegs nur bei den Banken vorkommen.

Die aufstrebende Fintech-Branche fühlt sich von der Politik zuwenig wahrgenommen. Ein willkommener Programmpunkt für Sie?

Die Innovationskraft ist eine der grossen Stärken unseres Landes, die wir pflegen müssen. Deshalb unterstütze ich zum Beispiel mit Überzeugung den Innovationspark Dübendorf.

Und aus dem gleichen Grund treibt die Zürcher Handelskammer zusammen mit dem Zürcher Bankenverband die Bestrebungen für ein «Fintech Innovation» Lab in Zürich voran. Wir sind im direkten Gespräch mit Finanz-, IT- und Startup-Unternehmen.


Die 49-jährige Regine Sauter amtet seit 2004 als Zürcher Kantonsrätin und seit 2008 als Vizepräsidentin der FDP-Kantonsratsfraktion. Am vergangenen Wochenende wurde sie in den Nationalrat gewählt. Zudem vertritt sie als Direktorin der Zürcher Handelskammer auch die Interessen des Finanzplatzes, der rund 10 Prozent des BIP des Kantons Zürich erwirtschaftet und 10 Prozent der Arbeitsplätze stellt.

 

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