Nationalrats-Kandidat Andri Silberschmidt über das Potenzial des Zürcher Bankenplatzes, den Wert der Privatsphäre – und über das Banking aus Leidenschaft.

Herr Silberschmidt, New York hat die Wall Street, London das Investmentbanking und Singapur Asiens Superreiche. Was hat der Zürcher Bankenplatz?

Zürich hat gut ausgebildete, schlaue Köpfe und somit enorm viel Potenzial. Vor allem hinsichtlich Fintech-Startups muss es uns gelingen, in der Champions League mitzuspielen. Innovation und damit verbunden die Kreativität sind zentrale Eigenschaften, die unseren Erfolg als Finanzplatz prägen werden.

Das Bankgeheimnis im Inland: Ist es nach Alt-Bundesrat Hans-Rudolf Merz' Worten «unverhandelbar»?

Ich bin Mitglied der Initiativkomitees «Ja zum Schutz der Privatsphäre». Das Volk wird in wenigen Jahren darüber befinden dürfen, ob es die Tradition des Bankkundengeheimnisses aufrecht erhalten will – oder nicht. Persönlich stehe ich klar hinter der Privatsphäre.

Mit einer schweren Rolex und dicken Teppichen können Swiss Private Banker nicht mehr punkten. Aber womit dann?

Die neue Generation im Banking kennt weder schwere Rolex-Uhren noch dicke Teppiche. Es muss uns weiterhin gelingen, den Kunden mit unserer Leistung zu überzeugen. Nur so wird man langfristig im Wettbewerb Erfolg haben.

Die Kritik an den «Banker-Boni» hält sich hartnäckig: Wie fühlen Sie sich selber bezahlt?

Ich bin der Meinung, dass sich das Salär langfristig der Leistung anpasst. Überrissene Managerlöhne gehören wohl bald der Vergangenheit an. Wer heute ins Banking einsteigt, macht dies nicht wegen dem Geld – sondern aus Leidenschaft.

Die aufstrebende Fintech-Branche fühlt sich von der Politik zu wenig wahrgenommen. Ein willkommener Programmpunkt für Sie?

Klar ist, dass die Schweiz bezüglich Startups regulierungsfreundlicher werden muss. Firmengründungen sollen nicht an Verordnungen scheitern – da setze ich gerne Akzente.


Der 21-jährige Andri Silberschmidt arbeitet als Aktien-Fondsmanager bei der Zürcher Kantonalbank. Politisch ist er als Präsident der Jungfreisinnigen des Kantons Zürich tätig.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.83%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.37%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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