Der Fintech-Firma Virtual Affairs ist der Einstieg in den Schweizer Markt geglückt: Das niederländische Unternehmen konnte gleich die Raiffeisen-Gruppe und die Cembra Money Bank als Kunden an Land ziehen.

Neuerdings mit einem Büro in Horgen bei Zürich unter der Leitung von Myrthe van der Erve (Bild oben) und zusätzlichen Leuten vor Ort will Virtual Affairs weitere Schweizer Banken und Versicherer als Kunden akquirieren, wie ein Firmensprecher gegenüber finews.ch erklärte.

Virtual Affairs ist ein holländisches Software- und Service-Unternehmen mit Sitz in Amsterdam, das sich seit 1997 auf das Transformieren digitaler Kanäle für Banken und Versicherungen spezialisiert hat. Die Firma beschäftigt heute insgesamt 150 Leute und unterhält seit dem Jahr 2000 auch eine Niederlassung in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.

Grosse Bereitschaft

Virtual Affairs entwickelt Software- und Beratungs-Lösungen. Die Kernkompetenz liegt dabei in der Vereinfachung von komplexen Prozessen.

«Die Schweizer Finanzbranche zeichnet sich durch eine grosse Bereitschaft aus, Lösungen und Kenntnisse aus dem Ausland rasch und pragmatisch zu adaptieren», sagte Myrthe van der Erve gegenüber finews.ch.

Zwei Grosskunden

Sie leitet die neue Niederlassung in der Schweiz und ergänzt: «Dank der grossen Anzahl an Playern im Retail- und im Private-Banking ist die Schweiz für uns der ideale Markt um zu expandieren».

So entwickelt Virtual Affairs bereits für die Cembra Money Bank und für Raiffeisen Schweiz digitale Lösungen und Konzepte. Bei Raiffeisen gestaltet das Unternehmen die Online-Funktionen innerhalb der Cross-Channel-Kundenprozesse. Der Cembra Money Bank hilft Virtual Affairs auf dem Gebiet von Web-Design und Entwicklung.

Nicht immer ganz modern

Nach ihren ersten Erfahrungen mit Schweizer Finanzinstituten stellt Myrthe van der Erve allerdings nicht ganz unkritisch fest: «Die Systeme (von Schweizer Banken) sind nicht immer modern. Der physische Bankschalter spielt nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Bedienung von Kunden».

Andererseits nehme aber die Nachfrage nach besseren digitalen Kanälen sowohl kundenseitig als auch bei den Banken selber rasant zu. «Es ist gut zu sehen, dass die Banken die besten Lösungen suchen. Wir helfen dabei, diese zu realisieren», sagt van der Erve.

Holland ist weiter

Robin Peters 500

In den Niederlanden gehören unter anderem die Rabobank, Nationale-Nederlanden, ING, Crédit Agricole Consumer Finance, ABN Amro, Unirobe Meeùs Groep und Achmea zum Kundenkreis von Virtual Affairs.

Robin Peters (Bild), CEO von Virtual Affairs, sagte am Dienstag: «Die Digitalisierung im Beratungsprozess ist in den Niederlanden weiter fortgeschritten als in der Schweiz. Dank unserer Erfahrung im Heimmarkt können wir nun aber auch der Schweizer Finanzbranche einen Mehrwert rund um den Beratungsprozess bieten.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.2%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.95%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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