Mehr als dreissig Jahre lang stand er im Sold der Grossbank UBS. Jetzt wechselt er zu einem aufstrebenden Vermögensverwalter in Singapur, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Thomas Köchli (Bild) war insgesamt 32 Jahre für die UBS in der Schweiz, in Hongkong und Singapur tätig. Nun wechselte er zum unabhängigen Vermögensverwalter und Multi-Family-Office HP Wealth Management in Singapur.

Gründer und Managing Partner dieser Firma ist Urs Brütsch, der bis Ende 2008 die Niederlassung der Bank Clariden Leu in Singapur leitete, bevor er sich im Jahr darauf selbständig machte. Inzwischen zählt das Unternehmen zu den kleinen, aber feinen Vermögensverwaltern, von denen es im asiatischen Stadtstaat erst eine gute Handvoll gibt.

Fundamentaler Wandel in der Branche

Dies ist wiederum darauf zurückzuführen, dass die Private-Banking-Industrie in Asien erst etwa 25 Jahre existiert und bislang von den (ausländischen) Banken dominiert wurde. Doch das könnte sich nun ändern.

«Grösse ist nicht das Einzige, was in der Vermögensverwaltung heute zählt», betont denn auch Brütsch. «Viele Kunden suchen heute vertrauenswürdige Berater (in kleineren Firmen), die am gleichen Strang ziehen und nicht bloss darauf erpicht sind, Finanzprodukte zu verkaufen. Die Tatsache, dass ein erfahrener (Gross-)Banker zu HP Wealth Management wechselt, illustriert diesen Wandel in der Branche eindrücklich.»

Dreissig Jahre in Asien

HP Wealth Management steht unter der Leitung der drei Partner Urs Brütsch, Stephane Schmid (zuletzt bei Pictet) und Michael Foo, der zugleich als Chief Investment Officer amtet. Das Unternehmen richtet sich an vermögende Privatpersonen sowie an Family Offices.

Brütsch zählt zu den Schweizer Bankern, die am längsten in Singapur residieren. Er kam für die damalige Schweizerische Kreditanstalt (SKA, heute Credit Suisse) nach Asien, wo er im Private Banking tätig war, das damals noch eine sehr marginale Rolle spielte.

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