Standortkrieg einmal anders: Sri Lanka wirbt offensiv um Gelder auf Schweizer Konti – und schlägt dabei das Swiss Banking mit seinen eigenen Waffen.

Sri Lanka©Shutterstock

Wenn ausländische Behörden Vermögen aus der Schweiz herausholen möchten, agieren sie zumeist mit der Peitsche. Ravi Karunanayake, seines Zeichens Finanzminister von Sri Lanka, versuchte es hingegen mit dem Zuckerbrot: Mit einem Lockangebot versuchte er Anfangs Oktober, Geld von Schweizer Konten ins Land zu ziehen, wie etwa die Agentur «AFP» berichtete.

Das funktioniert erstaunlich gut, glaubt man «News.lk», dem offiziellen Nachrichtenportal des Insel-Staats im Indischen Ozean.

Sogar Saudis angelockt

Laut dieser Quelle sind bisher nicht weniger als 450 Millionen Dollar von Schweizer Bankkonti nach Sri Lanka geflossen. Das Angebot zog gar so gut, dass auch ausländische Anleger wie Saudis und Kataris Vermögen ins Land brachten.

Pikant: Die Regierung von Sri Lanka lockte nicht nur mit einer attraktiven Verzinsung – 2 bis 3 Prozent – sondern mit Vorzügen, die eigentlich das Swiss Banking der Vor-Weissgeld-Ära auszeichneten.

So versprach Karunanayake, dass allen, die ihr Geld von der Schweiz ins Land brachten, keine Fragen gestellt würden und dass die Vermögen auch in Zukunft rechtlich abgesichert seien.

Milliarden in der Schweiz?

Hintergrund der überraschenden Aktion ist in erster Linie die missliche Wirtschaftslage des von Jahrzehnten des Bürgerkriegs versehrten Landes. So hat Sri Lanka mit einem Wertzerfall der eigenen Währung und mit schwindenen Reserven zu kämpfen. Umso mehr ist der Staat interessiert, Kapital aus dem Ausland anzuziehen.

Dazu wurde nun jene Mischung aus Amnestie und Lockangebot gestartet. Die Behörden in Sri Lanka glauben, dass bis zu 8 Milliarden Dollar an heimischen Vermögen auf Schweizer Bankkonti lagern.

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