Der Kinostart der neusten Folge der Weltraum-Saga «Star-Wars» bietet exzellenten Anschauungsunterricht für den Kampf zwischen Gut und Böse in der jüngsten Finanzkrise.

Von David Roberts, Leiter Fixed Income bei Kames Capital

Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt in der Geschichte: Spätestens seit den Exzessen des billigen Geldes müssen sich viele Finanzmarkt-Teilnehmer den Vorwurf gefallen lassen, ins Lager des Bösen gewechselt zu haben: Finanzinstitute, Ratingagenturen, Regulierungsbehörden, Regierungen und hochverschuldete Privatpersonen sind allesamt auf die eine oder andere Weise den Verlockungen der Tiefzinspolitik erlegen.

Bislang wurde das Finanzsystem (anders als das Star-Wars-System) von einer kleinen, bunten Truppe von Helden gerettet (die versuchten, das Problem auszusitzen). Nachdem das System stabilisiert wurde, bemühen sie sich nun, einen kollektiven Rückschlag gegen die dunklen Kräfte zu organisieren.

In der Zwischenzeit droht der Todesstern, die ultimative Waffe, geladen mit Rekordverschuldung, Wachstumsschwäche und politischen Fehltritten, die Wirtschaft vollständig zu vernichten.

Wer ist diese Gruppe von Helden, deren Mission darin besteht, der Weltwirtschaft «neue Hoffnung» zu schenken?

Janet Yellen – der weise Yoda

Yoda 500

Einige Protagonisten der Finanzkrise waren buchstäblich dazu bestimmt, eine aktive Rolle zu übernehmen. Janet Yellen spricht mit weisen Worten über die aktuellen Probleme und bedient sich beim Ausdruck ihres Wissens häufig eines für das Publikum mitunter verwirrenden und widersprüchlichen Sprachstils.

In ihrer Rolle als Präsidentin der amerikanischen Notenbank verfolgt sie einen akademischen Ansatz bei der Lösung der aktuellen Krise, die eine Rückkehr zu langfristiger wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum gefährdet. Yellen will sichergehen, dass Darth Deflation vom Eisplaneten G7 verbannt wird.

Trotz ihrer intellektuellen Brillanz ist Yellens Stimme aber nur ein Orakel. Sie ist Ratgeberin, aber nicht Heldin der Handlung. Diese Rolle gehört einem anderen.

  • Charaktereigenschaften: Eloquent, aber liefert zu wenig.

Xi Jinping – geballte Kraft

Luke Skywalker 500

Nach dem Vorbild von Luke Skywalker, dem gewählten Jedi-Ritter, der bestimmt ist, die dunklen Mächte zu besiegen, wird Xi Jinping als Lenker der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt seit langem getrimmt, eine Schlüsselrolle zu übernehmen. Die Macht der Kräfte, die sich gegen uns verbündet haben, hat er bereits zu spüren bekommen, da die lockere Geldpolitik die Produktion von Waren billiger macht und das Höllenfeuer des Bösewichts Darth Deflation schürt.

Xi hat genau wie wir erkannt, dass die Lösung für die Krise von 2015 komplizierter ist. Ständige Konflikte und die Konzentration auf eigene Interessen auf Kosten anderer nützen letztlich niemandem. Stattdessen sollten für ihn als Lenker eines Landes, das an der Schwelle zwischen produzierender Wirtschaft und Konsumwirtschaft steht, eine globale Wechselkurs- und Geldpolitik ganz oben auf der Agenda stehen.

Während andere zögern, setzt er sich an die Spitze einer Gruppe von Währungshütern, die eine Herabsetzung der Reservequote und Zinssenkungen anstreben.

  • Charaktereigenschaften: Hat seine Fähigkeiten auf einem entfernten Planeten vertieft und ist danach auf der Weltbühne erschienen, um es mit allen aufzunehmen.
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.28%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.37%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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