Erstmals zeigt eine breit angelegte Studie, wie stark Bankkunden digitale Dienstleistungen von Finanzdienstleistern eigentlich nutzen. Sowohl Ergebnis und Prognose sind ein «Wake-up»-Call.

Im Hype um Fintech und Digitalisierung von Finanzdienstleistungen dominiert unter den Pro-Argumenten: Die Kunden wollen es. Bislang gab es aber kaum repräsentative Umfragen und Studien, wie intensiv Bankkunden digitale Dienste oder Fintech-Anwendungen tatsächlich nutzen.

Das Beratungsunternehmen EY hat nun über 10'000 Personen, denen digitale Anwendungen nicht fremd sind, über ihre Gewohnheiten befragt. Die Befragungen fanden in Australien, Kanada, Hongkong, Singapur, Britannien und in den USA statt.

Peer-to-Peer noch relativ schwach

Demnach haben 15,5 Prozent aller Befragten innerhalb von sechs Monaten mindestens zwei Fintech-Dienstleistungen in Anspruch genommen. Am häufigsten wurden mit 17,6 Prozent digitale Bezahllösungen genutzt, auch solche von Nicht-Banken.

Mit 16,7 Prozent waren Spar- und Handelsaktivitäten die am zweitmeisten genannte Aktivität. Versicherungsdienstleistungen sowie peer-to-peer waren mit 7,7 Prozent respektive 5,6 Prozent die am schwächsten genutzten Fintech-Dienste.

Reales Disruptionsrisiko

EY geht aber davon aus, dass sich die Anwendungsrate von Fintech-Dienstleistungen im laufenden Jahr verdoppeln wird. Imran Gulamhuseinwala, EY Global Fintech Leader, sagte gemäss Mitteilung, Banken müssten rasch evaluieren, welche Kunden sie an neue Wettbewerber aus dem Fintech-Bereich verlieren könnten und die Anstrengungen intensivieren, diese Kunden besser zu bedienen. «Das Disruptionsrisiko ist real», so Gulamhuseinwala.

EY stellte in der Umfrage auch fest, dass jüngere und besser verdienende Bankkunden, die in Städten leben, Fintech-affiner als andere sind. Die höchste Anwendungsrate wurde mit über 33 Prozent in New York gemessen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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