Der Handel mit Agrar-Rohstoff-Derivaten sei Spekulation mit Nahrungsmitteln. Darum will ihn eine Initiative verbieten. Alles eine Frage der «subjektiven Wahrnehmung», heisst es bei einer Pensionskasse.

In drei Wochen wird über eine Initiative der Jungsozialisten abgestimmt, welche die Spekulation mit Nahrungsmittel beenden will. Das würde bedeuten, dass der Handel mit Agrar-Rohstoff-Derivaten praktisch verboten wäre.

Das Thema ist heikel und umstritten. Je nach Beweisführung hat der Handel mit Agrar-Rohstoff-Futures und -Zertifikaten einen Einfluss auf die Preise von Lebensmitteln – oder eben nicht. Banken wie die Credit Suisse und J. Safra Sarasin haben sich kritisch zu diesem Thema geäussert und wollen Kontrakte auslaufen lassen. In Deutschland hat sich die Commerzbank zum Ausstieg aus dem Geschäft entschieden.

Vertrauen auf ein Papier

Der AHV- und IV-Ausgleichsfonds hat sämtliche entsprechende Investitionen gestrichen – aus Gründen der politischen Sensibilität.
Wie die Basler «Tageswoche» schrieb, haben die beiden Pensionskassen Basel-Stadt und Baselland keinerlei solcher Bedenken.

Sie sind in Agrar-Rohstoffe investiert (einmal mit 25 Millionen Franken und einmal mit 9 Millionen) und sehen darin kein ethisches Problem.

Roland Weiss von der Basellandschaftlichen Pensionskasse sagt: «Es ist vielmehr eine Frage der politischen beziehungsweise subjektiven Wahrnehmung.» Ausserdem würden die Investitionen in Rohstoffe periodisch neu beurteilt. Die Pensionskasse vertraut auf die Ergebnisse eines Papiers der Martin-Luther-Universität Wittenberg, welche die Nahrungsmittelspekulation als unbedenklich erklärt.

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