Vor knapp einem Jahr hatte er als erster Ausländer überhaupt in Katar den Zuschlag für ein Family Office erhalten. Es war der Auftakt für weit grössere Pläne. Doch der Tessiner sitzt nun in Untersuchungshaft.

Die grossen Pläne von Danilo Larini waren am Schluss nur potemkinsche Dörfer, in denen die Millionen gutgläubiger Kunden verschwanden. Eines dieser Dörfer war ein Family Office in Katar. Larini gelang eine kleine Sensation, über die auch finews.ch berichtete.

Erstmals überhaupt hatte das Öl-Emirat einem ausländischen Family Office eine Lizenz erteilt. Wie Larini, der sich inzwischen als mutmasslicher Hochstapler und Betrüger entpuppt hat, die Scheichs von sich überzeugen konnte, ist ein Rätsel.

Möglicherweise hatte er Beziehungen: In seinem Lebenslauf gibt er an, früher einmal Investment Manager für eine Immobilienfirma im benachbarten Abu Dhabi gewesen zu sein.

Ein Kongolomerat von Firmen

Jedenfalls sollten die katarischen Öl-Dollars unter anderem auch in die Schweiz fliessen, wo Larini ein Konglomerat von Vermögensverwaltungs-, Asset-Management- und Private-Equity-Firmen aufgebaut hatte.

Gelder kamen aus dem Tessin und auch aus Italien, unter anderem 25 Millionen Euro von einer grossen karitativen Stiftung in Rom, der Fondazione Cassa di Risparmio di Civitavecchia.

Inzwischen sprechen Tessiner Medien von über 40 Millionen Franken, welche in Larinis Geflecht von Firmen verschwanden. Er selber sitzt seit vergangenem November in Untersuchungshaft.

Und dann: Malaysia

Larini hatte stets mit der grossen Kelle angerichtet: Seine LP Group soll gemäss eigenen Angaben Büros und Niederlassungen in Zürich, Zug, London, Luxemburg, Mailand, Malaga und Hongkong unterhalten haben. Geplant war auch eine Expansion nach Malaysia.

2014 war Larini nach Kuala Lumpur gereist und hatte Investitionen von über 1 Milliarde Dollar in Aussicht gestellt. Das Geld sollte aus Katar kommen. Larini wollte der erste Schweizer sein, der in Malaysia auch Vermögensverwaltungsdienste anbieten würde. Die Übung ist wohl inzwischen abgebrochen.

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