Der ehemalige UBS-Präsident Peter Kurer tritt wieder Rampenlicht. Er soll Präsident des Verwaltungsrats eines grossen Telekom-Unternehmens werden.

Dabei handelt es sich um Sunrise Communications. Peter Kurer soll Präsident des Verwaltungsrates werden und das Amt von Lorne Somerville übernehmen, wie aus einer Mitteilung von Sunrise am Donnerstag hervorgeht.

Kurers Wahl erfolgt im Kontext eines grössere Revirements bei Sunrise. Im zweiten Quartal 2016 tritt auch der amtierende CEO Libor Voncina sein Amt an Olaf Swantee ab.

Nicht unumstritten

Die vorgeschlagene Wahl Kurers ist eine Überraschung. Der Jurist war 2009 als Präsident der UBS zurückgetreten – kurz bevor die Grossbank ihren existenzbedrohenden Steuerstreit mit den USA durch die Auslieferung von Kundendaten und die Zahlung einer Busse von 780 Millionen Dollar beilegte.

Kurer war nur ein Jahr lang Präsident der UBS – und dies in ihrem turbulentesten und auch schwierigsten Jahr überhaupt. Der Chefjurist der Grossbank hatte das Amt von Marcel Ospel übernommen, der im Zuge der enormen Verluste im US-Hypothekarmarkt seinen Hut nahm.

Das turbulenteste Jahr

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) musste die UBS im Herbst 2008 mit rund 68 Milliarden Franken unterstützen, was die Grossbank wohl vor dem Untergang rettete.

Umstritten war Kurer aber vor allem wegen seiner Rolle beim Kollaps der Swissair-Gruppe, für die er als Jurist der Anwaltskanzlei Homburger arbeitete, bis er die Seiten wechselte und bei der UBS anheuerte. Sie war die Hausbank der Swissair.

Als Investor und Berater unterwegs

Seit seinem Abtritt von der grossen Bühne ist Kurer nur noch sporadisch in der Öffentlichkeit aufgetreten. In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen SRF räumte er ein, Fehler gemacht zu haben.

Er schrieb ein Buch über Rechtsrisiken und betätigte sich auch exklusiv als Autor für finews.ch.

Geschäftlich betätigt sich der 67-Jährige als Finanz- und Unternehmensberater. So ist Kurer bei den BLR Partners tätig, die Firmen beratend und finanzell unterstützen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.92%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.85%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.71%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.43%
pixel