Eileen Burbidge ist bereits die offizielle Fintech-Botschafterin der britischen Regierung. Jetzt wird sie Teil einer neuen Initiative, auf welche die Schweizer Fintech-Szene schön neidisch sein könnte.

Mit gerade mal 43 Jahren hat Eileen Burbidge die höchsten Sphären erreicht, die das europäische Fintech-Mekka London zu bieten hat. Die Wagniskapital-Geberin mit Karriere bei diversen grossen IT-Adressen wurde letzten Juli zur Fintech-Botschafterin des Königreichs und gleichzeitig zur persönlichen Beraterin von Premier David Cameron ernannt.

Ende 2015 empfing sie aufgrund ihrer Verdienste für den Wirtschaftsstandort den Orden Member of the Order of the British Empire (MBE).

Jetzt erfolgt die nächste Adelung der gebürtigen Amerikanerin, die als Produkte-Verantwortliche bereits für Apple, Yahoo und Skype tätig war. Wie das Branchen-Magazin «Payment Week» berichtete, ist Burbidge zur Speerspitze der neu geschaffenen behördlichen Organisation Fintech Bridges auserkoren.

Arme bis hinein in die Schweiz

Die Einheit, die dieser Tage vom britischen Schatzamt angekündigt worden ist, soll einheimischen Fintech-Firmen bei der Expansion ins Ausland unter die Arme greifen. Und Burbidge amtet als deren «Spezialbeauftragte».

Fintech Bridges arbeitet dabei eng mit der britischen Handelsförderung UKTI zusammen, die auch in der Schweizer Fintech-Szene bereits von sich reden machte. Wie finews.ch berichtete, führt die UKTI hierzulande Roadshows durch und macht auch hiesigen Start-ups die Expansion nach Grossbritannien schmackhaft.

Schweizer Mühen

Fintech Bridges wird zudem von zwei weiteren Initiativen flankiert: Einerseits von einem Experten-Gruppe, welche der Fintech-Branche gesetzliche Hindernisse aus dem Weg räumen soll. Und anderseits von einer Plattform, auf der sich die einzelnen Firmen untereinander vernetzen können.

Obschon Fintech Bridges bis jetzt nicht mehr als eine Ankündigung ist, könnten sich hiesige Behördenvertreter dennoch ein Blatt aus Eileen Burbidges Heft nehmen. Hierzulande sind Stellen wie die Experten-Gruppe Brunetti, die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) und diverse Branchen-Initiativen vorab darum bemüht, die Schweiz überhaupt auf die «Fintech-Landkarte» zu bringen.

Von einer internatonalen Förderung wie in Grossbritannien kann da noch nicht einmal die Rede sein.

Globaler Boom

Das sich eine solche aber durchaus lohnen könnte, zeigt das Beispiel des Königreichs. Dem Bericht zufolge erzielte die Fintech-Industrie dort einem Umsatz von 6,6 Milliarden Pfund (gut 9 Milliarden Franken) und beschäftigte 60'000 Personen. Das spiegelt den weltweiten Boom, wie ihn die Beratungsfirm Accenture kürzlich in einer Studie beschrieb.

Demnach wuchsen die globalen Investitionen in Fintech-Firmen letztes Jahr um 75 Prozent auf 22 Milliarden Dollar; im ersten Quartal 2016 kamen weitere gut 5 Milliarden Dollar hinzu.

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