Der Bankenpersonalverband will in der Südschweiz aktiver auftreten. Dafür gewann er eine prominente Juristin und Politikerin, welche die dunklen Seiten des Banking nur zu gut kennt.

Dem Schweizerischen Bankenpersonalverband (SBPV) gelingt ein Überraschungscoup: An einer Pressekonferenz am Mittwoch präsentierte die Arbeitnehmer-Organisation erstmals eine Regionalleitung für den Finanzplatz Tessin – in der Person von Natalia Ferrara Micocci.

Die Ernennung unterstriche die Bedeutung des Tessiner Bankenplatzes, die Folgen der jüngsten Gesetzes- und Praxisänderungen im Rahmen der «Weissgeldstrategie» und die Herausforderungen, welche die notwendige Neuorientierung des Sektors für die Bankangestellten mit sich bringen, betonte der SBPV.

Ferrara Micocci scheint die richtige Person zu sein, um diesem Anspruch im Südkanton ein Podium zu verschaffen. Die Juristin war dort als Staatsanwältin zuständig für Wirtschafts- und Finanzdelikte sowie für die internationale Rechtshilfe. Zudem publizierte sie zwei Bücher zu den Themen Geldwäscherei und Steuerflucht und deren möglichen Einfluss auf den Schweizer Finanzplatz.

Compliance-Spezialistin mit Glücks-Tattoo

Als mittlerweile unabhängige Anwältin beschäftigt sie sich unter anderem mit Compliance-Fragen und Anti-Geldwäscherei-Normen – und geniesst als FDP-Grossrätin des Kantons Tessin über eine Visibilität, die weit über die Finanzbranche hinausreicht. So gab im Südkanton sogar das chinesische Zeichen für «Glück» zu reden, das Ferrara Micocci sich auf den Unterschenkel tätowieren liess.

Mehr als Glück braucht der Finanzplatz, wenn er den jüngsten Sturm einigermassen überstehen will. Infolge des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Italien fliessen undeklarierte Gelder mit hohem Tempo ins Nachbarland ab; entsprechend haben selbst Grossbanken mit dem Personalabbau dort begonnen. Die Konsolidierung und Rechtsrisiken fordern ebenfalls Opfer.

Arbeit zuhauf also für Ferrara Micocci und den örtlichen SBPV-Präsidenten Matteo Gianini.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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