Für all jene, die jetzt noch auf hohe Gewinne an den Börsen spekulieren, haben die Berater von McKinsey schlechte Neuigkeiten. Warum das auch Banker interessieren sollte.

Im Banking sind die Berater der Firma McKinsey für ihre eiskalten Analysen gefürchtet. Jetzt bekommen die Anleger ein Müsterchen davon zu schmecken.

Dieser Tage haben die «Mackies» nämlich eine Studie präsentiert, die ein denkbar finsteres Bild von den Börsen der Zukunft malt, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete. Demnach rechnen die Berater dort in den nächsten 20 Jahren mit deutlich tieferen Renditen. Und das werde, so die Analyse, «extreme Konsequenzen für alle möglichen Investoren haben».

Am Ende des Goldenen Zeitalters

So geht die Studie des McKinsey Global Institute mit dem Titel «Diminishing Returns: Why Investors May Need to Lower Their Expectations» davon aus, dass die Anleger in den letzten 30 Jahren ein «Goldenes Zeitalter» ausserordentlich hoher Renditen erlebten. Das mag sich zwar für Investoren in Tech-Aktien während der Dotcom-Blase und Lehman-Brothers-besicherten Derivaten in der Finanzkrise nicht unbedingt so angefühlt haben. Doch das ändert laut McKinsey nichts daran, dass diese Zeiten endgültig vorbei sind.

Die Treiber der aussergewöhnlichen Gewinnphase für Aktien- und Bondinvestoren seien nämlich künftig nicht mehr vorhanden, so die Studie weiter (siehe Grafik unten).

Grafik: Realrenditen (in %), Quelle Bloomberg/McKinsey

PartyGrafik 500

Insbesondere würden sich kotierte Firmen in den nächsten 20 Jahren schwer damit tun, ihre Gewinne noch weiter zu steigern und damit eine höhere Börsenbewertung zu rechtfertigen. Dies in einem Umfeld, in dem reife Marktwirtschaften ihre Produktivität wie auch die Beschäftigung kaum noch erhöhen können.

Die «Party» der letzten 30 Jahre, so die Botschaft, ist vorbei.

Noch mehr Mühen mit der Generation Y

Demnach sehen nicht nur Trader, sondern auch Pensionskassen und die viel diskutierte «Generation Y» mageren Jahren entgegen. Die heute 30-Jährigen etwa müssten künftig doppelt so viel sparen, als sie es sich gewohnt sind, halten die Berater von McKinsey fest. Ansonsten könnten sie den derzeitigen Lebensstandard nicht halten.

Auf die Banken und Vermögensverwalter, welche sie emsig umschwärmen, kann sich die Generation Y dabei eher nicht verlassen. Die Industrie, so das Urteil von McKinsey, vernichte mehr Wert, als sie schaffe. Und sie konzentriere sich zuwenig darauf, Performance zu liefern.

Die Banker an der Front wiederum müssen sich nach diesem Szenario auf Stress einstellen. Denn die Betreuung der abwechselnd als Finanzanalphabeten und nervende Besserwisser beschriebenen Jungkunden ist kein Kinderspiel. Erst recht nicht, wenn nirgends mehr Renditen zu finden sind.

 

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